Sparen für Heimwerker – noch einige Windungen auf der Preisschraube

Bildquelle: artursfoto Pixabay.de
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Heimwerkern wird landläufig vor allem von Außenstehenden als enorm günstiges Hobby angesehen – man macht ja schließlich selbst, anstatt fertig zu kaufen. Stimmt zwar, aber vor allem in der Anfangszeit ist Heimwerken, wenn man sich erst einmal alles zusammenkaufen muss, ein vergleichsweise teures Unterfangen. Das gilt teilweise auch noch später, wenn immer wieder Verschleißmaterialien besorgt oder Werkzeuge geupgradet werden wollen.
Aber: Auch hier haben es Selbermacher an vielen Punkten in der Hand, ihre Leidenschaft günstiger zu machen. Eine Kiste voller Werkzeuge dafür stellt der folgende Artikel zusammen.

1. Den richtigen Kredit wählen

Fangen wir ganz oben an: Für nicht wenige Menschen besteht der erste Kontakt mit dem Selbermachen darin, dass sie eine Immobilie auf Vordermann bringen möchten – ganz gleich ob behutsam oder im Kern.
In diesem Fall ist man direkt gezwungen, große Mengen an Werkzeugen und Materialien zu erstehen. Falsch wäre es, dafür einen normalen Konsumkredit zu bemühen oder gar einfach nur den Dispo zu überziehen – beides würde durch die vergleichsweise hohen Zinsen dafür sorgen, dass es ein teurer Kauf wird.

Ungleich besser ist ein sogenannter Modernisierungskredit. Er ist schon dem Namen nach zweckgebunden, darf also, ähnlich wie ein Baukredit, nur für Dinge aufgewendet werden, die unmittelbar mit der Immobilie zu tun haben. In diesem Fall die Sanierung, aber auch andere Arbeiten, etwa das Erneuern eines Badezimmers, der Einbau eines Treppenlifts usw.
Kern des Modernisierungskredits sind seine ungleich besseren Konditionen – und in vielen Fällen auch eine einfachere Erteilung.

2. Die Versicherung nutzen

Wenn an Haus und Hof etwas ohne eigenes Zutun kaputtgeht, ist es oft ein Versicherungsfall. Abgedeckt durch:

1. Wohngebäudeversicherung
2. Hausratsversicherung
3. Darüberhinausgehende Detail-Versicherungen (etwa Hagelschaden, Hochwasser usw.)

Handelt es sich um einen Schaden, dessen Behebung auch nur teilweise im Rahmen der eigenen Heimwerkermöglichkeiten liegt, hat man bereits alles, was es braucht.

Denn Versicherungen zahlen in den meisten Fällen gern für Eigenleistungen. Selbst wenn in dieser Summe noch anzuschaffendes Werkzeug inkludiert ist, ist es für sie vielfach dennoch günstiger, als dem Versicherungsnehmer einen Handwerker bezahlen zu müssen.
Mal angenommen, es gab einen Wasserschaden im Bad. Dann ist es selbst für Anfänger ein Leichtes, die alten Fliesen wegzustemmen – den dazu notwendigen Bohrhammer würde die Versicherung mit Sicherheit ebenso bezahlen wie eine Aufwandsentschädigung für die Arbeitsstunden.
Allerdings sei unterstrichen, dass diese Methode nur bei echten Schäden legal ist. Selbst herbeigeführte Schäden mit dem Ziel, dafür Geld zu kassieren, sind ebenso Versicherungsbetrug wie fingierte Diebstähle.

3. Beim Discounter zuschlagen

Wer ernsthaft heimwerken möchte, wird mit Werkzeug, dass regelmäßig bei Aldi, Lidl, Norma und Co. angeboten wird, nicht dauerhaft glücklich werden. Allerdings sind die Sachen dort immer zumindest „gut genug“, um einen akuten Bedarf zu überbrücken.
Und wo man bedenkenlos zuschlagen kann, sind all die Aktionen, in denen die Discounter Verschleißmaterialien anbieten:

  • Schrauben aller Art
  • Öle
  • Pinsel, Farbrollen usw.
  • Klebeband
  • Schleifpads
  • Holzlasur, Grundierungslack etc.
  • Sägeblätter
  • Silikon-/Acryl-Kartuschen
  • Schleif- und Trennscheiben für den Winkelschleifer
  • Zu einem gewissen Grad Bits und Bohrer (obwohl eigentlich kein Verschleißmaterial)

 

Bei all diesen Dingen ist die Wahrscheinlichkeit groß, sie bei vielen verschiedenen Arbeiten immer wieder zu benötigen und dadurch auch in einer großen Menge. Auch hier ist Discounterware meist „gut genug“, sodass man sich dort bevorraten und mittel- bis langfristig viel sparen kann.

4. Versteigerungen mitmachen

Jährlich melden um die 20.000 Unternehmen Insolvenz an. Manche können saniert werden, andere jedoch nicht. Und bei diesen Firmen handelt es sich nicht nur um Imbissbuden und Nagelstudios, sondern auch um Autowerkstätten, Dachdeckerfirmen, Elektrobetriebe.

Was passiert, wenn der Insolvenzverwalter keine Rettungsmöglichkeit mehr sieht? Korrekt, dann wird die sogenannte Konkursmasse – also alles, was zum Unternehmen gehört – veräußert. Und das wiederum gibt dem Selbermacher die Möglichkeit in die Hand, an Dinge zu kommen, die neu zumindest sehr viel Geld kosten. Der Zoll hat dafür ein offizielles Auktionshaus im Netz. Zudem gibt es noch unzählige weitere Privatanbieter unter den Suchbegriffen „Ort + Insolvenzversteigerung“.

Dort gibt es das Profiwerkzeug zwar auch nicht geschenkt, aber zu teils erheblich günstigeren Preisen als man es auf normalen Auktionsplattformen wie eBay erwarten darf.

5. Sich mit Handwerkern gut stellen

Viele Heimwerker glauben, dass echte Handwerker mit ihnen auf Kriegsfuß stünden, da jede selbst eingedrehte Schraube, jede selbst eingekleisterte Tapetenbahn ihnen Aufträge und bares Geld wegnähme.
Lässt sich nicht völlig von der Hand weisen, ist aber in den meisten Fällen überzogen. Viele Handwerker sehen vor allem die Mentalität des Selbermachens und diese dann äußerst positiv. Und es gibt mehrere Gründe, sich mit dem einen oder anderen Handwerker bzw. ganzen Betrieben gut zu stellen:

1. Man bekommt schnellen, unbürokratischen Rat vom Profi.
2. Es gibt mitunter die Möglichkeit, Werkzeuge, Teile, Verbrauchsmaterialien über die Firma zu besorgen – zu günstigeren Konditionen.
3. Man kann hier und da Kleinmengen von Dingen gegen einen geringen Obolus bekommen, die sonst nur in „Profimengen“ verkauft werden.
4. Vielleicht kann man san Sachen herankommen, die an Nicht-Gewerbetreibende gar nicht veräußert werden – Schrauben-Gigant Würth beispielsweise verkauft nur in wenigen Läden überhaupt an Privatkunden; andere Firmen machen es ähnlich.
5. Eventuell darf man in ruhigen Phasen mal Werkzeuge ausleihen oder dort nutzen. Werkzeuge, bei denen es sich nicht lohnen würde, sie selbst zu kaufen, die man aber trotzdem benötigt.
6. Bloß niemals Metall wegwerfen

Der Autoschrauber tauscht den Kühler seines Oldtimers. Der Hobby-Schweißer hinterlässt Berge von Metallstücken und Bohrspänen. Der selbermachende Sanierer zieht dutzende Meter von alten Leitungen aus den Wänden seines Hauses.
Und der größte, weil teuerste Fehler wäre es, diese wertvollen Metallmaterialien in die Wertstofftonne bzw. den Sperrmüll zu geben oder den in vielen Orten noch regelmäßig umherziehenden Altmetallhändlern kostenlos zu überlassen. Denn es gilt:

Jede Form von Altmetall ist bares Geld wert

Es mögen keine großen Summen sein. Aber wenn man nichts weiter tut, als das, was man sowieso wegwerfen würde, in einem Eimer, einem Karton oder einer Kiste zu sammeln, kann man nach gewisser Zeit so manchen Euro mitnehmen, indem man das Altmaterial selbst zum nächsten Schrotthändler fährt. Selbst wenn es nur hier zehn, da fünf Euro sein mögen, das alles ist quasi geschenktes Geld.