Polygonalplatten verlegen im Splittbett und Mörtelbett

Anleitung: Polygonalplatten verlegen

Bei Polygonalplatten handelt es sich um Platten mit unregelmäßigen Ecken und Kanten. Die Platten werden meist aus Natursteinen wie Kalkstein, Porphyr, Granit, Quarzit, Sandstein und Schiefer hergestellt. Jedes Material hat bestimmte Eigenschaften und ist nicht überall gleichermaßen zum Verlegen geeignet. Deshalb sollten Sie sich vor dem der Polygonalplatten verlegen genau über die Eigenschaften des verwendeten Materials informieren. 

Polygonalplatten verlegen: Die richten Platten auswählen

Sollen Polygonalplatten im Außenbereich verlegt werden, so müssen diese in jedem Fall frostbeständig sein.

  • Polygonalplatten aus Sandstein sind meist frostbeständig und recht abriebfest, allerdings wird die Oberfläche durch Streusalz angegriffen. Auf Wegen die im Winter mit Salz gestreut werden, sind Sandsteinplatten deshalb nicht zu empfehlen.
  • Granit hingegen ist streusalz- und frostbeständig und zudem extrem abriebfest.
  • Auch Quarzit ist sehr abriebfest und frostbeständig, so dass dieses Material für den Außenbereich gut geeignet ist.
  • Polygonalplatten aus Kalkstein hingegen, sind relativ weich und besitzen eine geringe Abriebfestigkeit, und sind zudem noch relativ empfindlich gegenüber Säuren, so dass dieses Material nur bedingt für den Außenbereich zu empfehlen ist.
  • Platten aus Porphyr sind ebenfalls sehr widerstandsfähig und bestens für eine Verlegung im Außenbereich wie z.B. auf der Terrasse oder auf einer Garageneinfahrt geeignet.

 


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Anleitung: Polygonalplatten im Splittbett verlegen

Polygonalplatten im Splittbett verlegen
Polygonalplatten im Splittbett verlegen

Das Verlegen von Polygonalplatten erfordert viel Erfahrung, so dass diese Arbeit nur von Fachleuten oder versierten Heimwerkern ausgeführt werden sollte. Oft werden Polygonalplatten aus Kostengründen im Kies bzw. Splittbett verlegt. Allerdings besteht bei dieser Verlegemethode die Gefahr, dass sich Risse im Fugenbild bilden können. Trotzdem hat sich diese Verlegemethode bei bestimmten Verlegearbeiten bewährt. So lassen sich Polygonalplatten auf Gartenwegen im Splittbett verlegen. Dazu wird das Erdreich in dem Bereich, in dem  die Polygonalplatten verlegt werden sollen, ca. 15 cm Tief ausgehoben und dann mit Splitt gefüllt. Die Platten werden mit einem Gummihammer festgeklopft und anschließend mit Splitt oder Sand verfugt. Es könne auch einzelne große Polygonalplatten als Trittplatten im Garten auf diese Weise verlegt werden. Polygonalplatten im Splittbett zu verlegen ist nur für große Platten ab einer Stärke von mindestens 3 cm zu empfehlen. Dadurch, dass die Platten mit Splitt verfugt werden, können auch keine Risse im Fugenbild entstehen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Unkraut in die Fugen hinein wächst.


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Polygonalplatten im Mörtelbett verlegen

Natursteinplatten im Mörtelbett verlegt

Werkzeug und Material zusammenstellen:

Bevor Sie mit dem Verlegen der Polygonalplatten im Mörtelbett beginnen, sollten Sie das dafür notwendige Werkzeug und Material sorgfältig zusammenstellen. Die folgenden Werkzeuge und Materialien werden zum Verlegen der Platten im Mörtelbett benötigt:

Werkzeug:

  • Gummihammer zum festklopfen der Platten im Mörtelbett
  • Fugeneisen
  • Setzlatte
  • Wasserwaage
  • Zollstock
  • Rührgerät
  • Mörteleimer
  • Maurerkelle
  • Schutzbrille
  • Kartuschenspritze

Material:

  • Polygonalplatten
  • Verlegemörtel auf Trasszement – Basis
  • Zementhaftschlämme
  • Fugensilikon

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Polygonalplatten verlegen im Mörtelbett: Schritt für Schritt Anleitung

Bei großen Flächen, wie dies z.B. bei einer Terrasse der Fall ist, sollte man das Polygonalplatten verlegen in keinem Fall im Splittbett, sondern auf einer Betonplatte durchführen.

Einen tragfähigen Unterbau herstellen:

Polygonalplatten verlegen: Unterbau
Polygonalplatten verlegen: Unterbau

Dazu wird das Erdreich ca. 30-50 cm tief ausgehoben und dann mit einer ca. 15 cm-35 dicken Kiesschicht verfüllt. Wichtig ist, dass der Unterbau ein Gefälle von ca. 2% vom Gebäude weg besitzt, damit das Regenwasser nicht an des Gebäude gelangen kann. Die Kiesschicht wird mit einer Rüttelplatte verdichtet. Auf die Kiesschicht bringt man eine ca. 15 cm starke Betonplatte mit Stahlbewehrung auf. Nach dem Durchtrocknen der Betonplatte kann man mit dem Verlegen der Polygonalplatten beginnen.

Die Platten verlegen:

Die Verlegung der Platten kann im Mittelbett- oder Dickbettverfahren erfolgen. Das Dickbettverfahren sollte dann Angewendet werden, wenn die Polygonalplatten große Unterschiede in der Stärke aufweisen. Beim Dickbettverfahren kann man auf einen Estrich verzichten.

Allgemeine Verlege-Hinweise:

Die Betonplatte wird mit Wasser vorgenäßt, während die Polygonalplatten  kurz in einen Wassereimer getaucht und dann mit Verlegemörtel ca. 2-3 cm dick bestrichen werden. Die Kanten der Platten werden abgeschrägt, so dass genügend Verdrängungsraum für den Verlegemörtel vorhanden ist. Dann verlegt man die Polygonalplatten auf der Betonoberfläche und klopft diese mit einem Gummihammer fest. Verfugt werden die Platten mit einem absolut wasserdichten elastischen  Fugenmörtel. Polygonalplatten im Dickbettverfahren zu verlegen erfordert große Erfahrung, so dass man diese Arbeit besser einem Fachmann überlässt, da Fehler beim Verlegen mit sehr kostspieligen Ausbesserungsarbeiten verbunden sind.


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Die Platten sortieren und auslegen:

Bevor Sie die Polygonalplatten im Mörtelbett verlegen ist es für nicht so versierte Heimwerker empfehlenswert, die Platten auf der Betonplatte trocken auszulegen, um deren Lage festzulegen. Hinweis: Rechtwinklige Platten sollten in den Ecken ausgelegt werden. Platten mit langen geraden Kanten sind ideal für die Seitenbegrenzung.

Achten Sie beim Auslegen darauf, dass die Fugen möglichst eine gleichmäßige Breite besitzen. Eventuelle Mörtelnester zwischen den Platten können Sie später mit kleinen Plattenresten füllen. Nach dem Auslegen der Steine nummerieren Sie diese und Kleben mit einem Kreppstreifen die entsprechende Nummer auf die Platten. Damit Sie später die genaue Lage der Polygonalplatten vor sich haben, ist es ratsam ein Foto von den ausgelegten Platten zu machen. Anschließen entfernen Sie die Platten wieder und sortieren diese so, dass diese griffbereit zu Verlegen sind.

Die Zementhaftschlämme auf den Unterbau auftragen:

Zementhaftschlämme anrühren
Zementhaftschlämme anrühren Fotolia.de #174789634 | Urheber: M.Dörr & M.Frommherz

Damit die Polygonalplatten optimal auf dem Unterbau haften, sollte vor dem Verlegen eine Zementschlämme mit einem Malerquast aufgetragen werden. Die Zementschlämme wird in einem Mörtelkübel entsprechend der Herstellerangabe angerrührt. Hinweis: Da der Verlegemörtel nass in nass mit der Zementschlämme aufgetragen wird, sollten Sie nur soviel Zementschlämme anrühren, wie Sie tatsächlich verarbeiten können. Achtung: Tragen Sie beim Anrühren und Auftragen der Zementschlämme unbedingt eine Schutzbrille, da diese stark ätzend ist.

Den Verlegemörtel auftragen:

Der Verlegemörtel wird nun entsprechend der Herstellerangabe angerührt und  auf die feuchte Zementschlämme aufgetragen. Dazu legen Sie zwei Latten parallel in einem Abstand von ca. 1 m aus. Den Zwischenraum füllen Sie anschließend mit Verlegemörtel und ziehen dann den Mörtel mit einer Setzlatte ab. Somit ist gewährleistet, dass die Verlegemörtel-Schicht überall gleichstark ist. Kontrollieren Sie mit einer Wasserwaage das Gefälle, welches  2% vom Gebäude weg aufweisen muss.

Die Polygonalplatten verlegen:

Polygonalplatten im Mörtelbett verlegen
Polygonalplatten im Mörtelbett verlegen Fotolia.de #170885383 | Urheber: Floydine
  • Die Polygonalplatten werden mit Wasser angefeuchtet. Anschließend werden die Polygonalplatten Abschnitt für Abschnitt entsprechend dem vorgegebenen Schema mit einem Gummihammer in den Verlegemörtel geklopft. Die Lage der Platten sollten Sie während dieser Arbeit mit einer Setzlatte und einer Wasserwaage immer wieder kontrollieren. Wichtig ist bei dieser Arbeit, dass die Oberfläche absolut eben ist und das Gefälle von 2% vom Gebäude weg eingehalten wird.
  • Der Verlegemörtel, der beim Einklopfen mit dem Gummihammer an den Seiten der Platten nach oben quillt, wird mit einem Fugeneisen bis auf Kantentiefe herausgekratzt.
  • Falls Verlegemörtel beim Einklopfen der Platten auf die Plattenoberfläche gelangt, sollte dieser sofort mit Wasser und einem Schwamm entfernt werden, da sich dieser später nur noch sehr scher entfernen lässt.
  • Hinweis: Die Platten sollten vor Regen mit einer Folie geschützt werden, da der Verlegemörtel ansonsten ausgewaschen wird.

 

Die Polygonalplatten verfugen:

  • Das Verfugen der Polygonalplatten darf erst nach dem vollständigen aushärten des Verlegemörtels durchgeführt werden. Zum Verfugen der Platten sollte ein Fugenmörtel auf Trasszement – Basis verwendet werden.
  • Der Fugenmörtel wird entsprechend der Herstellerangabe angerührt. Die Konsistenz des Fugenmörtels sollte dünnflüssig sein.
  • Der Fugenmörtel wird mit einem Gießbecher in die Fugen gefüllt. Anschließend wird der Fugenmörtel mit einem Schwamm gleichmäßig in den Fugen verteilt.
  • Nachdem Anziehen des Mörtels wird die Plattenoberfläche von überschüssigem Fugenmörtel mit einem feuchten Schwamm gereinigt.
  • An der Gebäudeseite wird kein Fugenmörtel eingebracht. Zum Gebäude hin wird eine elastische Silikondehnfuge hergestellt. Das Fugensilikon können Sie mit einer Silikonspritze in die Fuge einpressen und mit einem Holzspatel glatt streichen.

Heimwerker Tipp:

Zum Polygonalplatten verlegen sollten Sie Verlegemörtel und Fugenmörtel auf Trasszement – Basis verwenden. Dieser Mörtel gewährleistet, dass die Fugen absolut dicht sind. Zum anderen verhindert Trasszement hässliche Ausblühungen an der Oberfläche der Natursteinplatten. Wird zum Verlegen und Verfugen herkömmlicher Mauermörtel verwendet, so kommt es zu Ausblühungen an der Plattenoberfläche.

Alle Angaben ohne Gewähr!

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