Nimmt man es ganz genau, so gehört das Schnitzen schon zu einer sehr alten Kultur und Tradition, um Dinge aus dem natürlichen Produkt Holz zurechtschneiden und schnitzen zu können und auf diese Weise in eine gewünschte Form zu bringen. Schnitzen kann im Prinzip jeder, man benötigt wenig Werkzeug dazu, einen ruhigen und hellen Platz zum Schnitzen selbst und im Idealfall auch gleich genügend Nachschub an verschiedenen Holzarten, um sich im Schnitzen und der einzelnen Beschaffenheiten und Eigenheiten einer Holzart zu üben. Dass das Schnitzen auch heute noch regen Anklang findet, zeigt sich besonders in Hobbybereich. Denn hier werden vielen weiche Hölzer sehr stark frequentiert, um das ein oder andere Kunstwerk für den Hausgebrauch zuhause im Schuppen oder der Garage schnitzen und formen zu können.
Mit Erfahrung geht es leichter von der Hand
Egal welchem Hobby man frönt, mit ein wenig Erfahrung geht alles leichter von der Hand. Beim Schnitzen gilt dies besonders. Am besten erst einmal einige Holzstücke und Schnitzholz zum Probieren und Üben nutzen. Denn zur endgültigen Holzverarbeitung gehört zum Einen ein gutes Materialverständnis und auch die Techniken wie man welches Werkzeug nutzt lernt man unter Anderem nur, wenn man eben viel übt. Wer etwas Erfahrung im Malen und Zeichnen hat, ist auch im Vorteil. Denn das Verständnis von Farben und Formen, wie der Fantasie kann man prima beim Schnitzen nutzen. Das Umsetzen von Proportionen, dem Verständnis zur Umsetzung von Formen und Anatomie ist mit am schwierigsten beim Schnitzen.
Das Holz zum Schnitzen
Nicht jedes Holz ist gleich und das zeigt sich immer wieder beim Schnitzen. Denn so kann das Holz urplötzlich völlig anders auf Schnitte reagieren, als gedacht oder das Stück zuvor aus dem gleichen Holz. Ein langsames und dennoch zielstrebiges Herantasten ist beim Schnitzen das A und O. Auch sollte man ganz viel Zeit und Ruhe für dieses Hobbyaufbringen und sich nicht stören lassen. Schnitzen braucht Weile und davon jede Menge. Und wer sich an ein schwieriges Vorhaben herantrauen möchte und Krippenfiguren oder Menschenformen schnitzen möchte, erst recht. Das ideale Holz zum Schnitzen für den Anfänger ist das weiche Lindenholz. Später kann man dann zu den Hölzern vieler, uns bekannter Laub- und Nadelhölzer übergehen. So stehen hier beispielsweise die Hölzer von der Eiche, dem Ahorn, der Ulme, der Pappel, der Birke, der Olive, oder auch der Lärche und der Eibe oder Plantane zur Verfügung.
Wo schnitzt man am besten?
Der Ort des Geschehens sollte gut ausgeleuchtet sein. Und vor allem aber muss er mindestens ein Fenster haben, um für eine gewisse Durchlüftung zu sorgen. Denn beim Schnitzen selbst entsteht unvermeidlich Schmutz durch jede Menge Holzstaub und Späne. Die Schnitzbank sollte in guter Höhe angebracht werden, ähnlich der üblichen Maße einer Arbeitsfläche und natürlich darf die Schraubzwinge nicht fehlen, um das Holz gelegentlich zu fixieren. Die verwendeten Schnitzwerkzeuge müssen immer wieder nachgeschärft werden. Und beim Schleifen der Werkzeuge entsteht eine grobe Verschmutzung in Form von schwärzendem Staub, die man nur schwerlich los wird. Die Werkstatt selbst, der Hobbykeller, oder auch die Garage können zum Schnitzen gut genutzt werden, doch man sollte den dabei entstehenden Schmutz nicht außer Acht lassen. Auch sollte man eine räumliche Trennung zwischen Schnitzplatz und Schärfstation einrichten. Tipp: Beim Schnitzen von sensiblen Holzformen spielt der jeweilige Lichteinfall und der dadurch entstehende Schatten eine ganz große Rolle.
Schnitzen für Profis – das richtige Licht ist wichtig
Das Schnitzen von Figuren in Kleinstformat erfordern ein ungemeines Geschick und eine gute Fingerfertigkeit, wie Erfahrung im Schnitzen selbst. Denn desto kleiner, umso genauer muss man vorgehen. Jeder Schnitt muss sitzen und auch jeder Schliff, denn einmal zu viel an der Wange des Gesichts der Figur geschliffen und schon sind die gewünschten Gesichtszüge dahin. Auch sollte man auf jeden Fall versuchen, bei Feinarbeiten eine Lupe oder eine gute Brille zur Vergrößerung des Objektes und dem Tun nutzen, das erhöht die Chancen dass man so gut wie keine Korrekturen durchführen muss. Und schließlich möchte man seinem Hobby auch mit möglichst wenig Frustration nachgehen – so wirken derartige Freizeitbeschäftigungen teilweise sogar mindernd auf Depressionen. Als Weiteres kann man dann auch auf eine sehr gute und pointierte Beleuchtung und Ausleuchtung des Raumes selbst setzen. Hier ist es wichtig, dass die Lichtverhältnisse gleichbleibend sind und im Idealfall unabhängig von der jeweiligen Tageszeit. Denn arbeitet man bei Tageslicht an der Figur und dann bei Raumlicht, kann sich die Dreidimensionalität der Figur völlig verändern und auch dann ist das Objekt in den meisten Fällen hinüber und man muss an einem neuen Holzrohling von vorne beginnen.