Kalksandstein mauern: KS Stein richtig verarbeiten

Kalksandstein mauern
Kalksandstein mauern Fotolia.de #213579096 | Urheber: Gundolf Renze

Das Kalksandstein mauern kann man durchaus selber durchführen. Kalksandstein (KS-Stein) ist ein relativ günstiges Baumaterial, welches sich recht gut verarbeiten lässt. Dieses Baumaterial wird nicht nur beim Hausbau, sondern auch von Heimwerkern beim Bau von Sichtschutzmauern eingesetzt.Die nachfolgende Anleitung zeigt, wie man im Garten eine Sichtschutzmauer aus KS-Stein selber mauern kann.

Das Fundament für die Kalksandsteinmauer erstellen

Bevor man mit dem Kalksandstein mauern beginnen kann, muss ein tragfähiges Fundament erstellt werden. In keinem Fall darf die Kalksandsteinmauer einfach auf dem Erdboden gemauert werden. Für eine Mauer wird ein sogenanntes Streifenfundament erstellt. Dazu wird der Erdboden im Bereich der vorgesehenen Mauer ausgehoben. Die Tiefe des Fundamentgrabens ist abhängig von der Tragfähigkeit des Bodens und von der Höhe der Mauer. Bei Mauern für Gebäude geht man von einer Mindesttiefe von ca. 80 cm aus. Bei Sichtschutzmauern dürfte eine Tiefe von ca. 50 cm ausreichend sein.


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  • Zuerst spannt man eine Richtschnur entlang der Linie an der das Fundament ausgehoben werden soll.
  • Nach dem Ausheben des Fundamentgrabens wird der Boden mit einem Stampfer oder einer Rüttelplatte verdichtet.
  • Als Nächstes wird der Fundamentgraben mit Beton aufgefüllt. Je nach Bodenverhältnissen und Mauerhöhe kann es erforderlich sein, den Beton mit Armierungseisen zu bewähren. Bei einer Gartenmauer ist in der Regel ein Gemisch aus 6 Raumteilen Sand und einem Raumteil Zement und Kalkhydrat ausreichend. Hinweis: Falls das Fundament über den Erdboden hinausragen soll, kann eine Hilfsschalung aus Holzbrettern hergestellt werden.

Kalksandstein mauern: Schritt für Schritt Anleitung

Kalksandstein mauern
KS-Stein mauern

Kalksandstein lässt ich mit dem geeigneten Material und Werkzeug relativ einfach mauern. Die nachfolgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt das  Kalksandstein mauern.

Werkzeuge:

  • eine Traufel, Kelle
  • Mörtelrührgerät
  • eine Setzlatte
  • eine Wasserwaage
  • Maßband
  • Zollstock
  • eine Richtschnur und geeignete Holzpflöcke

Material:

  • Mörtel
  • Kalksandstein

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1. Den Mörtel anrühren

Als Erstes wird der Mörtel angerührt. Hinweis: Es ist zwar möglich einen Mauermörtel aus Sand, Zement und Kalk selber zu mischen. Allerdings ist es wesentlich einfacher eine fertige Mörtelmischung für KS-Steine im Fachhandel zu kaufen. Die fertige Mörtelmischung wird dann einfach mit Wasser und einem Rührgerät angerührt.

Tipp: Kalksandsteine neigen dazu, die Feuchtigkeit aus dem Mörtle zu ziehen. Wenn die der Feuchtigkeitsentzug zu schnell von Statten geht, ist die Stabilität der Mauer gefährdet. Deshalb ist es ratsam die KS-Steine vor dem Mauern vorzuwässern.

2. Die erste Steinreihe setzten

Damit die erste Steinreihe auf des Fundament gesetzt werden kann, ist es erforderlich eine Mörtelschicht auf das Streifenfundament aufzubringen. Anschließend wird eine Richtschnur gespannt und der erste Stein wird exakt an der Richtschnur und mit Hilfe eine Wasserwaage ausgerichtet.

3. Die Kalksandsteine vermauern

Die KS-Steine müssen vollfugig  gemauert werden. Der Mörtel wird so aufgebracht, dass auch die seitlichen Fugen ausgefüllt werden. Es dürfen keine Löcher zwischen in den Fugen sein, da ansonsten die Stabilität der Kalksandsteinmauer nicht gewährleistet ist. Die KS-Steine werden mit einem Versatz gemauert. D.h. jede Steinreihe hat einen Versatz zu der darunterliegenden Reihe.

Maueranker, Decksteinreihe und Verfugen

Für den Fall, dass die Mauer an eine bestehende Mauer gemauert werden soll, so wird der Anschluss mit Mauerankern hergestellt. Maueranker sind in jedem Baumarkt erhältlich. Auf die letzte Steinreihe wird noch eine Decksteinreihe, welche aus flachen Mauersteine besteht, gesetzt.

Nach dem die Kalksandsteinmauer fertig gemauert ist, werden die Fugen ca. 1,5 cm tief mit einem ausgekratzt. Nach einer Trocknungszeit von ca. 24 Stunden können die Fugen dann mit Fugenmörtel verfugt werden.


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Vorteile und Nachteile von Kalksandstein

Nachfolgend werden die Vorteile und Nachteile von KS-Steinen erläutert. Kalksandstein ist ein künstlich aus natürlichen Komponenten hergestellter Werkstoff, welcher aus einem Gemisch aus Kalk, Sand und Wasser hergestellt wird. Dabei werden die Komponenten unter hohem Wasserdampfdruck bei einer Temperatur von 160-220° Celsius Formgepresst.

Vorteile:

  • KS-Steine werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt. Die Herstellung benötigt im Vergleich zur Herstellung von Ziegelsteinen relativ wenig Energie, da die Formpresstemperatur recht niedrig ist.
  • Beim Rückbau von Kalksandsteinmauerwerken kann das Material wieder für die Produktion von neuen Kalksandsteinen verwendet werden.
  • Das Kalksandstein mauern ist sehr einfach und ohne großen Maschineneinsatz zu bewerkstelligen. Zum Kalksandstein mauern kann sowohl Normalmörtel als auch Dünnbettmörtel verwendet werden.
  • KS-Steine sind sehr Maß genau und in zahlreichen Varianten (Voll-, Loch-, Block- und Hohlblocksteine) und Abmessungen (DF bis 20 DF oder größer) erhältlich.
  • Die Einsatzmöglichkeiten von Kalksandsteinen sind vielfältig. Das Kalksandstein mauern ist sowohl für Außenwände, Innenwände und als Sichtmauerwerk geeignet.
  • KS-Steine verfügen über eine sehr hohe Rohdichte, so dass sich die Steine sehr gut zum Herstellen von Lärmschutzwände eignen.
  • Auch die Wärmespeicherfähigkeit von Kalksandstein ist sehr gut, so dass Temperaturschwankungen gut ausgeglichen werden können.
  • KS-Steine verfügen über eine sehr hohe Druckfestigkeit und sind somit lassen sich sehr schlanke und statisch hoch belastbare Wände mauern. Schlanke Wände haben den Vorteil, dass der Materialbedarf gering ist.
  • Kalksandsteine sind äußerst witterungsbeständig und kommen auch mit Minusgraden und sehr hohen Temperaturen gut zurecht.

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Nachteile:

  • Kalksandstein hat eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit. Daher müssen Außenwände zweischalig mit einer Wärmedämmschicht hergestellt werden.
  • Die Steine sind auf Grund der hohen Rohdichte relativ schwer, so dass der Krafteinsatz beim Verlegen von großen Formaten relativ groß ist.

Fazit:

Das Kalksandstein mauern ist für Heimwerker bestens geeignet. Mit dem richtigen Werkzeug kann man mit diesem Werkstoff in kurzer Zeit eine Mauer ohne großen Maschineneinsatz erstellen. Die Einsatzmöglichkeiten dieses Baustoffes sind sehr groß und decken nahezu alle Bereiche beim Erstellen von Mauerwerken ab.