Mauerwerkabdichtung

Die gebräuchlichsten Verfahren zur Mauerwerkabdichtung sind die Abdichtung mit Bitumenemulsionen wie Elastomerbitumen oder Polymerbitumen oder Dichtschlämmen.
Die Mauerwerkabdichtung kann auch mit Hilfe von Horizontalen Bohrungen, die im Abstand von 15 cm in das Mauerwerk gebohrt werden und anschließend mit Kieselsäure verpresst werden, (Verkieselung) erfolgen. Bei Neubauten erfolgt die Mauerwerkabdichtung mit einer Horizontalsperre. Das Mauerwerk wird bei diesem Verfahren mit Folien oder Bitumenbahnen von der Bodenplatte isoliert, so dass keine Feuchtigkeit vom Boden her aufsteigen kann. Eine Horizontalsperre kann auch

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nachträglich im Rahmen einer Gebäudesanierung hergestellt werden. Gängige Verfahren zur Mauerwerksabdichtung mit einer nachträglich erstellten Horizontalsperre sind das Mauersägeverfahren, bei dem das Mauerwerk horizontal aufgesägt wird. Nach dem Aufsägen werden in die Schlitze Edelstahlbleche oder Kunststoffplatten eingeschoben. Bei durchgehen- den Mörtelfugen können auch gewellte Edelstahlbleche eingeschlagen werden, ohne dass das Mauerwerk aufgesägt werden muß. Auch das Verpressen ist ein häufig angewendetes Verfahren zur Mauerwerksabdichtung.


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Grundlagen der Mauerwerkabdichtung

Die Mauerwerkabdichtung ist ein wichtiger Schutzmechanismus, um Gebäude vor Feuchtigkeitsschäden zu bewahren. Feuchtigkeit kann sowohl von außen als auch von innen in das Mauerwerk eindringen und zu schwerwiegenden Problemen wie Schimmelbildung, Ausblühungen und strukturellen Schäden führen. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit verschiedenen Verfahren zur Mauerwerkabdichtung befassen und ihre Anwendungsmöglichkeiten sowie Vor- und Nachteile diskutieren.

Abdichtung mit Bitumenemulsionen

Eine der gebräuchlichsten Methoden zur Mauerwerkabdichtung ist die Verwendung von Bitumenemulsionen. Diese Emulsionen bestehen aus Bitumen, einem viskosen, teerartigen Material, das eine ausgezeichnete Abdichtungsfähigkeit besitzt. Es gibt zwei Hauptarten von Bitumenemulsionen, die in der Bauindustrie verwendet werden: Elastomerbitumen und Polymerbitumen.

  1. Elastomerbitumen: Elastomerbitumen-Emulsionen zeichnen sich durch ihre hohe Elastizität aus. Sie sind besonders geeignet, um Risse im Mauerwerk abzudichten und Bewegungen des Gebäudes auszugleichen, ohne die Abdichtung zu beschädigen.
  2. Polymerbitumen: Polymerbitumen-Emulsionen sind modifizierte Bitumenemulsionen, die eine verbesserte Haftung und Haltbarkeit bieten. Sie sind besonders effektiv bei der Abdichtung von stark beanspruchten Bereichen.

Dichtschlämme als Abdichtungsoption

Eine weitere Möglichkeit zur Mauerwerkabdichtung ist die Verwendung von Dichtschlämmen. Dichtschlämme sind spezielle zementbasierte Mischungen, die auf die Oberfläche des Mauerwerks aufgetragen werden. Diese Schlämme trocknen zu einer wasserundurchlässigen Schicht aus und bieten eine effektive Barriere gegen eindringende Feuchtigkeit.

Mauerwerkabdichtung mit Horizontalen Bohrungen und Verkieselung

Ein alternativer Ansatz zur Mauerwerkabdichtung besteht darin, Horizontale Bohrungen in das Mauerwerk zu machen und diese mit Kieselsäure zu verpressen, ein Verfahren, das als Verkieselung bekannt ist. Hier sind die Schritte des Verfahrens:

  1. Bohrungen: In einem Abstand von etwa 15 cm werden Horizontalbohrungen in das Mauerwerk vorgenommen.
  2. Verkieselung: Durch Verpressen von Kieselsäure in die Bohrlöcher wird eine wasserabweisende Schicht im Mauerwerk erzeugt. Dies verhindert das Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Boden.

Horizontalsperre für Neubauten und Sanierungen

Die Mauerwerkabdichtung mit einer Horizontalsperre ist ein gängiges Verfahren, um Feuchtigkeitsschutz in Gebäuden zu gewährleisten. Hier sind die beiden Hauptanwendungsfälle:

  1. Neubauten: Bei Neubauten wird eine Horizontalsperre bereits während der Bauarbeiten implementiert. In diesem Verfahren wird das Mauerwerk von der Bodenplatte isoliert, sodass keine Feuchtigkeit aus dem Boden aufsteigen kann. Dies kann durch den Einsatz von Folien oder Bitumenbahnen erreicht werden.
  2. Nachträgliche Horizontalsperre: In einigen Fällen ist es notwendig, eine Horizontalsperre nachträglich während einer Gebäudesanierung zu erstellen. Hierfür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.

Mauersägeverfahren für nachträgliche Horizontalsperre

Eine Möglichkeit zur nachträglichen Erstellung einer Horizontalsperre ist das Mauersägeverfahren:

  1. Aufsägen des Mauerwerks: Das Mauerwerk wird horizontal aufgesägt, um einen Spalt zu schaffen.
  2. Einschub von Barrierematerial: In die entstandenen Schlitze werden Edelstahlbleche oder Kunststoffplatten eingeschoben, um eine wasserundurchlässige Barriere zu bilden.

Verpressen als Methode zur Mauerwerkabdichtung

Eine weitere Methode zur nachträglichen Mauerwerkabdichtung ist das Verpressen:

  1. Bohrungen: Bohrungen werden in das Mauerwerk vorgenommen.
  2. Verpressen von Material: Ein spezielles Abdichtungsmaterial, oft eine Gel- oder Silikonzusammensetzung, wird in die Bohrlöcher eingebracht. Dieses Material härtet aus und bildet eine wasserundurchlässige Barriere.

Vor- und Nachteile der Mauerwerkabdichtung

Die Mauerwerkabdichtung bietet sowohl Vor- als auch Nachteile:

Vorteile:

  1. Schutz vor Feuchtigkeitsschäden: Die Hauptfunktion der Mauerwerkabdichtung besteht darin, das Mauerwerk vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen, was die Haltbarkeit und die strukturelle Integrität des Gebäudes gewährleistet.
  2. Gesundes Raumklima: Eine effektive Mauerwerkabdichtung trägt dazu bei, ein gesundes Raumklima zu erhalten, indem sie das Eindringen von Schimmel und Feuchtigkeit verhindert.
  3. Erhaltung der Bausubstanz: Durch den Schutz vor Feuchtigkeitsschäden wird die Bausubstanz des Gebäudes erhalten, was langfristig Instandhaltungskosten reduziert.

Nachteile:

  1. Kosten: Die Mauerwerkabdichtung kann mit erheblichen Kosten verbunden sein, insbesondere wenn sie nachträglich durchgeführt werden muss.
  2. Komplexität: Die Auswahl des richtigen Abdichtungsverfahrens erfordert Fachkenntnisse und eine genaue Analyse der spezifischen Situation.
  3. Ästhetische Auswirkungen: Einige Abdichtungsverfahren, wie das Mauersägeverfahren, können die ästhetische Erscheinung der Wände beeinträchtigen.

Zukunft der Mauerwerkabdichtung

Die Zukunft der Mauerwerkabdichtung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Weiterentwicklung von Materialien und Technologien sowie der wachsende Fokus auf Umweltaspekte und Nachhaltigkeit. Neue Methoden zur Abdichtung von Mauerwerk könnten in Zukunft entwickelt werden, um die Effizienz und Haltbarkeit zu verbessern. Zudem wird erwartet, dass die Anforderungen an den Feuchtigkeitsschutz in Gebäuden weiter zunehmen, was die Bedeutung der Mauerwerkabdichtung als Schlüsselkomponente in der Bauindustrie unterstreicht.