Warum Sanierungen immer wichtiger werden und was Hausbesitzer tun können

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In der frühen Nachkriegszeit wurden unzählige Häuser gebaut. Häufig stand hier der Fokus auf der schnellen Schaffung von Wohnraum, was zulasten der Wärmedämmung ging. Mittlerweile nimmt die energetische Sanierung des Altbestands jedoch einen hohen Stellenwert ein. Wie Hausbesitzer die Erneuerung planen und welche Schritte sie selbst ausführen dürfen, klärt dieser Ratgeber.

Gesetzesveränderungen erhöhen den Handlungsdruck bei den Betroffenen

Die Aufregung um das Heizungsgesetz und eine diskutierte Gesetzesänderung der EU steckt vielen Personen noch in den Knochen. Während ersteres mit Änderungen durch den Bundestag gekommen ist, bleibt eine EU-weite Verordnung bezüglich einer individuellen Sanierungspflicht bisher aus. Allerdings dürfte das Thema in den nächsten Jahren weitere Verordnungen und Gesetzesänderungen nach sich ziehen. Daher setzen zunehmend mehr Haushalte auf Verbesserungen am Bestand. Zum einen sind Neubauten in der Regel von Beginn an gedämmt und somit im Vorteil. Schließlich müssen sie strengere Kriterien der Energieeffizienz erfüllen. Zum anderen ist eine positive Veränderung der Substanz stets mit einer Wertsteigerung des Gebäudes verbunden. Das erleichtert den späteren Verkauf oder die Vermietung einzelner Wohnbereiche.

Keine Erneuerung ohne vernünftigen Plan ausführen

Geht es um die Modernisierung des Hauses, sollten Heimwerker niemals ohne konkrete Vorstellungen vorgehen. Vielmehr müssen sie die Gebäudesanierung individuell planen. Dafür werden üblicherweise Experten ins Boot geholt, die den Bestand umfassend prüfen und die energetische Qualität des Hauses auf Basis von Kennzahlen einschätzen. Vornehmlich werden die aktuellen Energiekosten und CO₂-Emissionen ermittelt, die wiederum den zukünftigen Kosten nach der Sanierung gegenüberstellt werden. Auf Basis dieser Werte erarbeiten die Planer konkrete Maßnahmen, welche zu einer Senkung des Energieverbrauchs führen. Jene reichen von dem Austausch der Gasheizung durch eine Wärmepumpe über die korrekte Dachdämmung bis zum Neueinbau der Fenster. Ein allgemeines Lösungsrezept existiert nicht, weshalb eine persönliche Beratung umso bedeutsamer ist. Im Zuge der Modernisierung empfiehlt sich zudem ein Test der Schadstoffbelastung des Eigenheims. Insbesondere in Süddeutschland ist die Radonbelastung im Boden hoch und lässt sich mithilfe eines Messgeräts ermitteln. Im Anschluss mindern dann Abdichtungen, der Einbau eines Luftaustauschs oder andere Methoden den Ausstoß. Idealerweise beantragen Hausbesitzer für alle Schritte die staatliche Förderung, da dies die selbst zu stemmenden Investitionskosten senkt.

Wie viel können Hausbesitzer selbst ausführen?

Energetische Verbesserungen sind zum Teil hochkomplexe Verfahren, die mit sensiblen Materialien und einem hohen Maß an technischem Verständnis einhergehen. Auch das Gesetz schränkt den Spielraum von Heimwerkern ein. Dennoch haben DIY-Fans einige Optionen, um ihr Zuhause auf den neuesten Stand zu bringen. Beispielsweise lassen sich mit dem entsprechenden Geschick wirksame Dämmplatten auf eigene Faust an der Fassade aufkleben und im Anschluss verspachteln sowie dübeln. Ähnliches gilt für die Innenräume. Hier eignen sich Mineraldämmplatten für die Wände. Schwieriger gestaltet sich das Einbauen von energetischen Fenstern, weil es eine einwandfreie Präzisionsarbeit erfordert. Die anschließende Einstellung dürfen dann aber Laien ausführen. Vom eigenhändigen Einbau einer neuen Heizung oder Wasseranlagen ist ebenfalls strikt abzuraten, allein aus rechtlichen Gründen. Der Einbau von mit dem Zähler verbundenen Leitungen oder die Installation von Elektroleitungen ist ausgebildeten Experten vorbehalten. Insgesamt sparen Hausbesitzer durch die Ausführung von manchen Sanierungsarbeiten aber mehrere Tausend Euro. Wer sich also den Einbau zutraut, kann es versuchen.