Eine unsichtbare Gefahr – so schützen Sie sich vor Radon

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Bild von Matthias Frank auf Pixabay 

Erst in den letzten Jahren rückte das Thema Radon ins öffentliche Bewusstsein. Es wurde bekannt, dass Radon als radioaktives Edelgas die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs ist. In Deutschland sterben jedes Jahr rund 1.900 Menschen an den Folgen von Radon und in der EU sind es ca. 20.000 Personen. Zum Glück wissen Heimwerker sich zu schützen. Deshalb möchten wir wertvolle Tipps geben, um den Radongehalt im Haus zu ermitteln und im Fall einer signifikanten Radonbelastung die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Wie stelle ich die Radonbelastung fest?

Eine grobe Orientierung vermittelt zunächst die Radonkarte. Diese wurde zu Beginn des neuen Jahrtausends vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nach intensiven Messungen erstellt. Sie zeigt die Radonbelastung in den jeweiligen Regionen in Deutschland an. Eine konkrete Falluntersuchung ersetzt sie allerdings nicht, denn auch in den einzelnen Regionen sind die Abweichungen der Radonkonzentrationen vom Mittelwert enorm. Radon tritt vor allem in Hanglagen und zerklüfteten Gebirgsregionen aus der Erdoberfläche aus, um sich dann in schlecht belüfteten Kellern einzulagern. Von dort kann es über den Kamineffekt in die Wohnbereiche eindringen. Was ist Radon eigentlich? Wünschen Sie dazu genauere Informationen, dann finden Sie alles in diesem Artikel.

Die Ermittlung der Radonbelastung kann jeder selbstständig mit einem Radonmessgerät durchführen. Die handelsüblichen Geräte werden zwischen aktiven und passiven Messgeräten unterschieden. Aktive Messgeräte sind an das Stromnetz angeschlossen und ermitteln sofort die Radonwerte, die immer in Becquerel (Bc) pro Kubikmeter (m³) gemessen werden. Die WHO hält bereits Ergebnisse von über 100 Bc/m³ für gesundheitsgefährdend. In Deutschland liegt der Bedenklichkeitswert wohl auch mit Rücksicht auf die Bauwirtschaft bei 300 Bc/m³. Erst ab diesem Wert sind Baufirmen beim Gebäudebau zu aktiven Gegenmaßnahmen verpflichtet.

Wenn Sie mit passiven Radonmessgeräten Radon messen, dann ist zu bedenken, dass diese nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Aufgrund der jahreszeitlichen Schwankungen der Radonkonzentrationen in der Luft sollten die Messungen ein ganzes Jahr lang durchgeführt werden. Danach werden die passiven Radonmessgeräte an ein Labor geschickt. Dies wertet die Ergebnisse aus und informiert daraufhin den Kunden.

Konkrete Maßnahmen für den Radonschutz

Radon gelangt vor allem über Spalten und Risse, aber auch über Leitungen, Kabel und Kanäle ins Haus. Bereits das Baumaterial kann diverse Mengen von Radon enthalten und in die Atmosphäre freisetzen. Folglich ist es wichtig, diese Einfallstore zu schließen. Dies erreicht man am besten über eine fachgerechte Abdichtung der Fugen und Durchgänge mit Schaumglas, Radonfolien oder Gussasphalt. Diese Abdichtung ist besonders bei Altbauten effektiv, denn diese weisen noch nicht die festen Fundamente der Weißen und Schwarzen Wanne auf, wie sie bei Neubauten als Schutz vor Feuchtigkeit, Radon und Umweltgiften üblich sind.

Zur Eindämmung des Kamineffekts helfen Ausführungen zur Herstellung eines Druckausgleichs. Bereits mit einem Überdruck von nur wenigen Pascal lassen sich im Kampf gegen Radon erhebliche Fortschritte erzielen. Dazu können Lüftungsanlagen oder Ventilatoren verwendet werden. Die kontaminierte Bodenluft im Keller lässt sich mit einer Drainage absaugen. Noch invasiver ist der Einsatz eines Radonbrunnens, der für die Reinhaltung der Luft als letztes Mittel gilt. Mit ihm lässt sich das Edelgas bereits unterirdisch absaugen. Auf diese Weise können Einfallsherde unmittelbar gelöscht werden.

Einen Radonbrunnen gibt es im Fachhandel zu erwerben. Fortgeschrittene Heimwerker können ihn sich sogar selbst bauen. In den Freistaaten Bayern und Sachsen können sie sich dazu sogar von zertifizierten Radonfachkräften beraten lassen. Wesentlich einfacher ist die regelmäßige Lüftung, mit der sich die Radonkonzentration verringern lässt, da sich das Edelgas mit der Umgebungsluft vermischen kann. Diese Maßnahme geht dem Übel allerdings nicht an die Wurzel. Experten warnen mit Blick auf die heute beliebten energetischen Sanierungen davor, überhaupt keine Außenluft mehr ins Haus zu lassen. Mit diesen Maßnahmen lassen sich zwar durchaus die Heizkosten senken, aber der Radonwert steigt rapide in die Höhe.