Der Kriechkeller im Altbau und Neubau isolieren

Kriechkeller dämmen
Kriechkeller dämmen

In Altbauten sind Kriechkeller recht häufig zu finden. Diese Kellerart wird heute kaum noch gebaut. In früheren Zeiten diente der Kriechkeller hauptsächlich dazu, das Gebäude von unten trocken zu halten. Heute werden diese sehr niedrigen Keller nur noch als Versorgungstunnel gebaut, um die für das Gebäude notwendigen Rohrleitungen und Stromleitungen unter zu bringen. Nachfolgend werden die Vorteile und Nachteile eines Kriechkellers beschrieben. Im zweiten Abschnitt wird auf die Kellerdämmung und Isolierung eingegangen.


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Vorteile und Nachteile eines Kriechkellers

  • Da Kriechkeller heute kaum noch gebaut werden, liegt der Verdacht nahe, dass die Nachteile dieser Kellerart deutlich überwiegen. Dennoch werden hier die Vorteile und Nachteile gegenübergestellt.
    Vorteile dieser Kellerart:
  • Rohre und Stromleitungen können in einem Kriechkeller platzsparend auf engen Raum untergebracht werden.
  • Die Baukosten sind im Vergleich zu einem herkömmlichen Keller gering. Wenn die Bauweise dieser Kellervariante korrekt ausgeführt wurde, ist eine gute Wärmedämmung nach unten hin gegeben.
  • Die Rohrleitungen können, bei geeigneter Bauweise, über Versorgungsschächte bzw. Klappen vom Gebäudeinnenraum gewartet werden.

Nachteile eines Kriechkellers:

  • Diese sehr niedrige Kellerart kann nicht als Stauraum genutzt werden. Wenn man den wenigen vorhandenen Platz als Stauraum nutzt, besteht die Gefahr ,dass man bei einem Leitungsschaden nicht mehr an Leitungen heran kommt. Zudem sind alte Kriechkeller meistens recht feucht.

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  • Falls Schäden am Leitungssystem entstehen, werden diese häufig erst sehr spät bemerkt, da der Keller im Normalfall sehr selten genutzt wird. Wasserschäden sind auf Grund der geringen Bauhöhe d oft nur sehr schwierig zu beheben.
  • Auch Ungeziefer siedelt sich in dem schwer zugänglichen Keller häufig an, und ist auf Grund der beschränkten Zugänglichkeit relativ problematisch zu bekämpfen.
  • Ein späterer Ausbau des Kriechkellers als Wohnfläche, wie es bei einem herkömmlichen Keller möglich ist, ist definitiv ausgeschlossen.

Einen Kriechkeller dämmen und isolieren

Bei Neubauten ist der Keller in der Regel fachgerecht gedämmt. Bei Altbauten fehlt leider sehr häufig eine Kellerdämmung, so dass sehr viel Wärmeenergie verloren geht. Der Fußboden ist über dem Keller dann recht kalt. In so einem Fall sollte man den Kriechkeller dämmen.

Bei der Dämmung geht man folgendermaßen vor:

  • Die Dämmung des Kriechkellers sollte man von der warmen Raumseite her vornehmen. D.h. der Fußboden im Erdgeschoß sollte gedämmt werden.

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  • Die Dämmung wird unter dem Bodenbelag eingebracht. Man kann zur Wärmedämmung auch Naturdämmstoffe wie z.B. Holzfaserdämmplatten, die als schwimmender Estrich verlegt werden, verwenden. Die Holzfaserdämmplatten haben den Vorteil, dass neben der Dämmschicht kein weiterer Estrich aufgetragen werden muss.
  • Ein Bodenbelag wie z.B. Holzdielen kann anschließend auf Kanthölzern verlegt werden.
  • Hinweis: Diese Art der Wärmedämmung hat allerdings den Nachteil, dass sich der Fußbodenaufbau um einige Zentimeter erhöht, was bei einer niedrigen Raumhöhe zu Problemen führen kann.

Dämmung des Kriechkellers mit einer Einblasdämmung

  • Falls es nicht möglich ist, den Keller auf die oben beschriebene Weise zu dämmen, so kann dieser auch mit einer Einblasdämmung isoliert werden. Bei dieser Art der Isolierung werden Zelluloseflocken in bereits vorhandene Hohlräume eingeblasen. Wenn ein Einblasen des Dämmstoffes nicht möglich ist, so kann man auch die Hohlräume öffnen und eine Schüttung mit Perliten vornehmen.
  • Für den Fall, dass unter dem Bodenbelag kein Hohlraum vorhanden ist, kann ein solcher geschaffen werden. Dazu bringt man auf der Kriechkellerseite eine Schalung an. Der so entstandene Hohlraum kann dann entweder mit einer Einblasdämmung oder mit Perliten isoliert werden.

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Fazit: Man sollte es sich sehr gut überlegen, in der heutigen Zeit einen Kriechkeller zu bauen. In der Regel überwiegen die Nachteile. Es gibt zwar Einzelfälle, bei denen der Bau eines Kriechkellers angebracht ist. So kann diese Kellerart bei sehr hohem Grundwasserstand sinnvoll sein, wenn die Wasserhaltung zum Bau eines herkömmlichen Kellers mit Wanne zu teuer bzw. zu aufwendig ist. Wichtig beim Bau des Kriechkellers ist, dass dieser absolut fachgerecht ausgeführt wird, um teure Folgekosten zu vermeiden.