Treppenlift selbst installieren oder über einen Fachmann?

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Menschen mit körperlichen Einschränkungen bzw. Behinderungen sind in der Bewegungsfreiheit häufig eingeschränkt. Da fällt insbesondere das Treppensteigen vielen schwer. In diesem Fall überlegen viele, ob ein Treppenlift nicht die ideale Lösung darstellen kann. Im Hinterkopf haben viele natürlich die relativ hohen Anschaffungskosten. So fühlen sich häufig die Angehörigen dazu bereit, einen solchen Treppenlift selbst zu installieren. Ob dies die richtige Vorgehensweise ist, soll hier im Ratgeber kurz erläutert werden.

Diese verschiedenen Treppenlifte gibt es

Generell wird zwischen

  • einem Sitzlift,
  • einem Plattformlift,
  • einem Hublift und
  • einem Senkrechtlift

unterschieden.

Der Sitzlift gehört zu den häufigsten Modellen, die in Wohnimmobilien eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um einen klappbaren Sitz, der an der Wand dem Treppenaufgang folgt. Dabei fährt der Sitz auf einer Art Führungsschiene seitlich die Treppe hinauf. Die Führungsschiene wird entweder an der Wand oder direkt auf den Stufen der Treppe montiert. Die Bedienung eines solchen Liftes erfolgt über ein Bedienpanel in der Armlehne oder über eine Fernbedienung.

Der Plattformlift richtet sich an Rollstuhlfahrer. Diese Modelle sind wesentlich schwerer ausgeführt. Sie bestehen aus einer klappbaren Plattform, die ebenfalls dem Treppenverlauf folgt. Mithilfe von Sicherungsvorrichtungen kann der Nutzer sicher auf der Plattform mit seinem Rollstuhl die Treppe hinauffahren.

Im Außenbereich und meist neben Treppenaufgängen sind die Hublifte zu finden. Damit lassen sich senkrecht diverse Höhenunterschiede meistern. Hierbei handelt es sich meist um eine umschlossene Plattform, die über einen Hubmechanismus bis rund 3 m überbrücken kann.

Schließlich gibt es noch den Senkrechtlift. Dieser ist ähnlich aufgebaut wie ein richtiger Fahrstuhl. Verständlicherweise gehört ein solcher Lift zu den teuersten und komfortabelsten Varianten. Für die meisten Nutzer reicht in aller Regel ein Sitz- oder Plattformlift vollkommen aus. Diese werden überwiegend im Innenbereich verwendet.

Das kostet ein Sitzlift

Wir beschäftigen uns in erster Linie um den Sitzlift. Hier können Sie sich über die möglichen Kosten von Treppenliften für Menschen mit Behinderungen informieren.

Ein Sitzlift mit geradem Treppenverlauf stellt die einfachste Möglichkeit dar. Die Kosten betragen mindestens 2.000 €. Teurer wird es, wenn der Sitzlift einem kurvigen Treppenverlauf folgen muss. Dann müssen Sie zwischen 5.000 und 15.000 € einplanen.

Bei diesen Preisen überlegen sich viele, ob es sich nicht lohnen würde, einen solchen Lift selbst zu montieren.

Darauf sollten Sie beim Selbsteinbau achten

Treppenlifte sind recht komplexe Funktionsmodelle, die für einen einwandfreien Betrieb eine maßgeschneiderte Montage erfordern. Mit einem Selbsteinbau können Sie jedoch durchaus viel Geld sparen. Anzumerken ist, dass sich eine solche Montage meist auf Sitzlifte mit geradem Streckenverlauf beschränkt.

Die erste Überlegung ist, wo Sie einen solchen Treppenlift kaufen können. Durchaus werden im Internet auch gebrauchte Sitzlifte angeboten. Hier können Sie meist sogar ein Schnäppchen machen. Zu beachten ist nur, dass diese Modelle nicht mehr über eine Herstellergarantie verfügen und zum Teil schon in die Jahre gekommen sind. Eine einwandfreie Funktion sollten Sie daher beim Käufer selbst überprüfen. Wenn Sie einen solchen Sitzlift beim Käufer abholen, müssen Sie diesen wahrscheinlich auch selbst demontieren. Hierbei können Sie schon den Aufwand überblicken, der auch später wieder beim Einbau erforderlich wird.

Bevor Sie sich überlegen, den Selbsteinbau vorzunehmen, sollten Sie einige Punkte überdenken. Ein Treppenlift erfordert möglicherweise einen Eingriff in die Statik des Treppenhauses. Da Treppen auch immer eine Fluchtmöglichkeit darstellen, kann durch die Installation möglicherweise der Brandschutz gefährdet sein. Ggf. müssen hier baurechtliche Vorschriften beachtet werden. Am besten klären Sie dies mit dem örtlichen Bauamt vor der Installation.

Halten Sie sich unbedingt an die Einbau- und Montageanleitung. Diese sollte beim Kauf vorhanden sein. Achten Sie auch auf die richtige Stromversorgung. In aller Regel reicht ein 230 Volt Stromanschluss vollkommen aus. Die neusten Modelle sind sogar akkubetrieben, die sich über die Führungsschiene als Ladestation von selbst aufladen. Bei älteren Modellen ist dies leider nicht der Fall.

Wenn Sie einen gebrauchten Treppenlift gekauft haben, sollte die Führungsschiene natürlich auch zu Ihrer Treppe passen. Wie bereits angedeutet, bereiten die Sitzlifte für einen geraden Treppenverlauf die geringsten Schwierigkeiten. Glücklicherweise können Sie hier die Schiene entsprechend kürzen, wenn diese zu lang sein sollte. Eine Verlängerung ist dagegen meist kaum möglich.

Da jeder Treppenlift ein enormes Gewicht transportieren muss, wird empfohlen, dass die Führungsschiene bestenfalls auf den Stufen montiert wird. Die seitliche Wand kann nicht immer das Gewicht tragen und müsste mit speziellen Verankerungen stabilisiert werden. Noch besser ist es, wenn die Führungsschiene sowohl auf den Stufen als auch an der Wand gestützt wird. Dies sorgt für einen noch besseren Halt.

Bevor Sie nun eine Person mit Behinderung oder anderen körperlichen Einschränkungen an diesen Sitzlift lassen, muss die Funktion überprüft werden. Testen Sie als mutiger Hobbymonteur zunächst selbst einmal die Funktionsweise. Erst dann kann dieser auch von Ihrem Angehörigen mit Behinderung genutzt werden.

Wenn es dennoch nicht klappt

Scheuen Sie sich nicht, einen Treppenliftanbieter zu kontaktieren, falls der Einbau Schwierigkeiten bereitet. Die meisten Treppenliftanbieter können Ihnen einen Fachmann empfehlen, der diese Arbeiten mit langjähriger Erfahrung schon durchgeführt hat. Sie müssen zwar dann mit weiteren Montagekosten rechnen, sind aber auf der sicheren Seite.

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