Ein sehr beliebtes Material bei Heimwerkern ist Sperrholz, welches sich recht einfach bearbeiten läßt. Neben Bohren und Sägen kann man Sperrholz auch biegen. Es gibt verschiedene Techniken um das Holz zu verformen. Welche Technik man zu Sperrholz Biegen anwendet, hängt von der Stärke und der späteren Verwendung des Werkstückes ab.
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Nachfolgend werden einige Biegetechniken ausführlich beschrieben.
Sperrholz mit der Kerbe – Technik biegen
Eine sehr einfache Technik zum Holz biegen ist die Kerbemethode. Bei dieser Biegetechnik wird das Sperrholz durch Kerben perforiert, so dass es sich leichter verformen lässt. Der große Vorteil dieser Biege – Technik ist, dass man wenige Hilfsmittel zur Verformung des Holzes benötigt. Allerdings hat diese Methode einige Nachteile, die man nicht außer Acht lassen sollte:
Nachteile der Kerbe – Technik
- Durch die Kerben wird das Sperrholz geschwächt, so dass das Werkstück nicht in hoch belasteten Konstruktionen verwendet werden sollte. D.h. zum Bau von Möbelstücken wie Stühlen oder Bänken ist ein derartig gebogenes Holzstück eher weniger geeignet.
- Die Kerben sollten sich bei diesem Biegeverfahren an einer nicht sichtbaren Seite der Holzkonstruktion befinden, da sich diese auf der Holzoberfläche abzeichnen. Wenn alle Seiten des Sperrholz-Werkstückes sichtbar sind, so ist es ratsam eine andere Biege-Technik zu verwenden.
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Beim Biegen von Sperrholz mit der Kerbetechnik geht man folgendermaßen vor:
- Bevor man mit dem Schneiden der Kerben beginnt, sollte man das Sperrholz auf Astknoten hin untersuchen. Im Bereich der Kerben dürfen sich keine Äste befinden, da das Holz an diesen stellen beim Biegevorgang ansonsten reißt.
- Nach der Überprüfung des Holzes zeichnet man mit einem Bleistift Linien an, an denen die Kerben gesägt werden sollen. Die Kerben sollten einen Abstand von ca. 6 mm haben. Die Linien müssen absolut parallel zueinander sein.
- Nun werden die Kerben mit einer Kreissäge gesägt. Die Schnitttiefe stellt man dabei auf ca. 1/2 Materialstärke des Sperrholzes ein. Damit die Kerben alle parallel zueinander sind, ist es ratsam beim Sägen einen Anschlag zu verwenden.
- Als Nächstes füllt man die Kerben mit Holzleim auf. Anschließend biegt man das Sperrholz in die gewünschte Form. Es ist Empfehlenswert eine Radius – Schablone zu verwenden, um die man das Sperrholz biegen kann. Das Holz wird anschließend mit Klebeband oder einer anderen Fixierung an der Schablone fixiert, bis der Holzleim getrocknet ist.
- Nach dem Trocknen des Holzleims können die Fixierungen entfernt werden. Das Sperrholz bleibt nun in der gewünschten Form.
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Sperrholz mit Dampf biegen
Wer Sperrholz professionell biegen will, der verwendet dazu Dampf. Durch Dampf wird das Holz formbar, ohne dass es seine Stabilität verliert. Allerdings ist es relativ aufwendig, einen Dampfkasten selber zu bauen. Kleinere Holzstücke kann man in einem Dampftopf dämpfen.
- Dazu wird das Holz auf einen Rost über dem dampfenden Wasser gelegt. Das Holz darf dabei nicht in das heiße Wasser eintauchen. Bei geschlossenem Deckel wird das Sperrholz nun ca. 1 Stunde lang dem Dampf ausgesetzt.
- Anschließend wind das Sperrholz um eine geeignete Schablone gebogen und fixiert, bis diese vollständig getrocknet ist.
Tipps und Hinweise: Bei größeren Werkstücken funktioniert diese Biege – Technik natürlich nicht. Behelfsweise kann man sich einen Dampfkasten aus einem Holz- oder Blechfass bauen. In den Dampfkasten stellt man einen großen Topf mit Wasser und erwärmt diesen, bis das Wasser zu dampfen anfängt.
Beim Biegen geht an dabei folgendermaßen vor:
- Sperrholz wird mit Wasserdampf nach dem Thonet – Verfahren gebogen. Beim Biegevorgang sollte man eine Negativform benutzen, um die das Sperrholz gebogen wird.
- Bei dem Thonet – Biegeverfahren kommt ein Biegeband aus Metall zum Einsatz, welches über die Sperrholzplatte gelegt wird. Das Biegeband verhindert ein ausreißen des Holzes und nimmt einen Teil der Kräfte auf, die auf die Holzaußenseite beim Verformen wirken. Somit ist es möglich, das Holz weiter zu biegen, als dies ohne Biegeband möglich wäre.
- Nachdem man das Sperrholz um die Negativform mit Hilfe des Biegebandes gebogen hat, wird dieses mit Spanngurten fixiert.
- Nun kann man die Sperrholzplatte dem Dampf ca. 1 Stunde lang aussetzen. Wenn das Holz stark gebogen werden soll, so ist es ratsam, die Spanngurte in mehreren Schritten nach zu spannen.
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Biegen von sehr starken Sperrholzplatten
Starke Sperrholzplatten lassen sich auch mit dem Thonet – Verfahren nur unter erheblichem Kraftaufwand biegen. In den meisten Heimwerker – Werkstätten dürften dazu die erforderlichen Biegewerkzeuge fehlen. Trotzdem ist es möglich dicke gebogene Werkstücke aus Holz selber herzustellen. Anstatt einer dicken Sperrholzplatte biegt man mehrere Platten und verleimt diese anschließend zu einem Werkstück mit der gewünschten Stärke.
Sperrholz mit Dampf ohne Dampfkasten biegen
Sicher verfügen viele Heimwerker nicht über einen geeigneten Dampfkasten, mit dem man Sperrholz biegen kann. Trotzdem ist es möglich, Sperrholzplatten mit der Thonet – Technik zu biegen. Anstelle des Dampfkastens kann man eine Geschirr – Spülmaschine verwenden. Beim Trockenvorgang erzeugt die Spülmaschine sehr viel Dampf und Hitze, die man zum Verformen des Holzes verwenden kann. Die Spülmaschine wird vor dem Biegevorgang leer durchgespült. Dass Sperrholz wird anschließend im Trockengang in die Spülmaschine gegeben. Diese Biegetechnik eignet sich allerdings nur zum Verformen von dünnen Sperrholzplatten.
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Tipps: Im Fachhandel ist auch spezielles Biegesperrholz erhältlich, dass sich auch ohne Dampf verformen lässt. Dieses Biegesperrholz ist dann zu empfehlen, wenn das Thonet – Verfahren nicht eingesetzt werden kann und trotzdem starke Verformungen notwendig sind.