Dämmtapete, Isoliertapete

Dämmtapete, Isoliertapete
Dämmtapete, Isoliertapete

Grundsätzlich gilt: Eine Außendämmung ist einer Innendämmung vorzuziehen. Wenn eine Aussendämmung nicht möglich ist, so kann die Wärmedämmung des Gebäudes bzw. eines Gebäudebereiches mit einer Dämmtapete etwas verbessert werden. Allerdings können in den meisten Fällen mit einer Isoliertapete bzw. Thermotapete nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Wärmedämmwerte erreicht werden.
Dennoch lassen sich in bestimmten Gebäudebereichen die Wärmedämmwerte mit einer Dämmtapete mit relativ wenig Aufwand verbessern. Gerade in Altbauten finden sich problematische Gebäudebereich wie z.B. Heizkörpernischen, bei denen die Außenwände im Bereich der Heizkörper dünner sind, und dadurch ein relativ großer Wärmeverlust entsteht.


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Derartige Heizkörpernischen lassen sich mit einer Dämmtapete dämmen. Allerdings sollte man sich in jedem Fall von einem Fachmann beraten lassen, da die Wärmedämmung mit einer Dämmtapete nicht ganz unproplematisch ist. Bei einer Innendämmung wird der Taupunkt ins Gebäudeinnere gezogen, so dass es bei unsachgemäßer Wärmedämmung zu Feuchteschäden kommen kann. Viele Dämmtapeten sind mit einer Dampfbremse versehen, die Feuchteschäden vermeiden sollen. Allerdings kann es bei unsachgemäßer Verarbeitung der Dämmtapete im Bereich der Fugen und Anschlüsse zu Schimmel – Bildung kommen. Bei einer Verwendung einer Thermotapete muss man deshalb im Bereich der Fugen und Anschlüsse besonders sorgfältig arbeiten. In keinem Fall darf man versuchen mit einer Isoliertapete bestehende Feuchteschäden zu beseitigen, da diese Schäden durch die Verwendung einer Thermotapete meist noch schlimmer werden. Das Anbringen der Dämmtapete ist relativ einfach. Man benötigt zum Verkleben Styroporkleber, der mit einem Ziehspachtel aufgetragen wird. Zuschneiden lässt sich die Dämmtapete mit einem einfachen Teppichmesser.

Halten Isoliertapeten tatsächlich das, was einige Hersteller versprechen?

Einige Hersteller von Isoliertapeten versprechen eine Verbesserung der Dämmwirkung von bis zu 20%, wobei die Stärke der Tapete gerade einmal 4 mm beträgt. Sicher fragt man sich, wie diese Verbesserung der Dämmwirkung bei so einer geringen Dämmschichtstärke möglich ist. Theoretisch ist dies tatsächlich mit dem von der Firma BASF entwickelten Dämmstoff Neopor – EPS möglich. Bei Neopor-EPS handelt es sich um eine verbesserte Variante des EPS Styropor Dämmmaterials.

Dieser Dämmstoff enthält Graphit-Partikel, welche die Wärmestrahlung reflektieren und so den Wärmeverlust durch die Außenwände verringern sollen. Somit kann man mit weniger Materialstärke eine bessere Dämmwirkung erzielen. Das Dämmmaterial kann durch den Einsatz der Graphitpartikel um ca. 30% dünner sein, um die gleiche Dämmwirkung zu erreichen.


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Theorie und Praxis

Theoretisch scheint es tatsächlich möglich zu sein mit einer relativ dünnen Dämmtapete einer deutliche Steigerung der Wärmedämmung des Gebäudes zu erreichen. Allerdings sollte man sich in keinem Fall auf die Isoliertapete als singuläre Wärmedämmung verlassen. Wird eine Dämmtapete auf eine nicht wärmeisolierte Wand aufgebrecht, so geht die Wärmedämmwirkung nahezu gegen Null. Im ungünstigsten Fall können Feuchteschäden und Schimmel entstehen. Wenn hingegen eine Wärmedämmung bereits vorliegt, so kann eine Dämmtapete durchaus die Wärmedämmung eines Gebäudes verbessern. Daher sollte man Isoliertapeten immer nur als zusätzliche Wärmedämmmaßnahme betrachten. In keinem Fall ist es ratsam eine Isoliertapete als alleinige Wärmedämmmaßnahmen einzusetzen.

Varianten von Isoliertapeten

Alu – kaschierte Isoliertapete

Im Bereich von Heizkörpernischen bieten sich Alu-kaschierte Dämmtapeten an. Diese sind mit einer Alufolie überzogen, welche die Wärmestrahlung der Heizkörper in den Wohnraum hinein reflektiert. Allerding sollte man beim Anbringen der Alu-kaschierten Isoliertapete besondere Sorgfalt walten lassen, da insbesondere in älteren Gebäuden die Wände im Bereich der Heizkörper dünner sind. Bei nicht fachgerechter Anbringung der Tapete können Feuchteschäden entstehen. Es ist ratsam darauf zu achten, dass Die Dämmtapete über eine Dampfsperre verfügt, welche Feuchteschäden vorbeugt.

Papier – kaschierte Dämmtapete

Die Papier – kaschierte Thermotapete wird vor allem als wärmedämmender Untergrund für die Anbringung anderer Tapeten verwendet. Dabei handelt es sich um eine reine Wärmedämmschicht ohne optische Effekte. Diese Wärmedämmtapete kann auf herkömmliche Weise mit einer anderen Tapete über tapeziert werden.

Die Raufaser kaschierte Isoliertapete

Die Raufaser kaschierte Isoliertapete bietet die Vorteile einer Wärmedämmung und den optischen Effekt einer Raufasertapete. Optisch ist diese Tapete nicht von einer herkömmlichen Raufasertapete zu unterscheiden. Das tapezieren einer Raufaser kaschierten Dämmtapete ist genauso einfach, wie bei allen Isoliertapeten.


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Eine Dämmtapete anbringen

Zuerst ist die richtige Auswahl des Materials und der Werkzeuge wichtig. Es ist sehr sinnvoll eine Isoliertapete mit Dampfsperre zu verwenden, da diese Feuchteschäden und Schimmel entgegen wirkt. Im Fachhandel werden papierbeschichtete und Alu beschichtete Dämmtapeten angeboten. Man sagt, dass Alu-Dämmtapeten eine bessere Dämmwirkung besitzen, als herkömmliche, da diese die Wärme reflektieren. Die Tapete wird mittels Styroporkleber an der Wand angebracht.

  • Zum Anbringen der Tapete benötigt man noch geeignetes Werkzeug. Zum Schneiden der Tapete kann man ein herkömmliches Teppichmesser verwenden. Eine Holzlatte sollte man zum Andrücken der Isoliertapete in den Ecken verwenden. Ein Spachtel wird zum Auftragen des Styroporklebers benötigt.
  • Die Wand wird von Staub und eventuell vorhandenen alten Tapetenresten befreit. Dann wird die Isoliertapete mit dem Teppichmesser exakt zugeschnitten.
  • Als Nächstes kann man den Styroporkleber mit dem Spachtel auftragen und die Tapete an der Wand fest drücken. Zwischen den Dämmtapetenbahnen dürfen sich keine offenen Fugen befinden, da die an der Tapete angebrachte Dampfsperre ansonsten wirkungslos ist.
  • Auch die Anschlüsse des Heizkörpers müssen sehr sorgfältig ausgearbeitet werden, damit keine offenen Stellen entstehen, durch die Feuchtigkeit eindringen kann.

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Für den Fall, dass eine Alu kaschierte Dämmtapete mit einer anderen herkömmlichen Tapete überklebt werden soll, muss die Aluschicht zuvor mit einem speziellen Haftgrund grundiert werden. Eine mit Papier beschichtete Thermotapete kann problemlos mit einer herkömmlichen Tapete überklebt werden.

Dämmtapete Preise

Die Preise für eine 0,5 m breite und 10 m lange Dämmtapete sind recht unterschiedlich. Daher ist ein Preisvergleich vor dem Kaufen sehr zu empfehlen. Die Preise liegen zwischen 9-25 Euro für eine 10 m x0,5 m Bahn. In der Regel sind die Preise für Alu kaschierte Isoliertapeten ca. 20-30% höher als für Papier kaschierte. Unkaschierte Isoliertapeten sind am günstigsten. Diese werden im Fachhandel schon zu Preisen ab ca. 6 Euro für eine 10×0,5 m Bahn angeboten.

Alle Angaben ohne Gewähr!