Brechsand Eigenschaften, Verwendung und Verarbeitung

Basalt Brechsand
Basalt-Brechsand Bild von Milada Vigerova auf Pixabay

Brechsand, auch unter dem Namen Quetschsand bekannt, ist eine feine Gesteinskörnung mit einer Korngröße von 0-6,3 mm. Die Korngröße bestimmt auch die Verwendung des Quetschsandes. Wenn Sie Brechsand kaufen wollen, so sollten Sie darauf achten, dass Sie für Ihr Projekt die richtige Korngröße wählen.


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Brechsand Herstellung

Als gebrochene Gesteinskörnung ist Quetschsand (früher auch als Zuschlag oder Mineralstoff bezeichnet)  nicht auf natürlichem Wege entstanden. Der Sand wird in Kieswerken und Steinbrüchen künstlich zerkleinert, bis dieser die gewünschte Korngröße hat. Bruchstein oder Kies kann hingegen auch auf natürliche Weise entstehen.

Die Herstellung des Brechsandes kann aus natürlichen Gestein z.B. in einem Steinbruch oder Kieswerk erfolgen. Allerdings wird der Quetschsand auch aus nicht natürlichen Stoffen wie z.B. Bauschutt hergestellt. In einem Steinbruch wird das Primärmaterial zuerst durch Sprengung gewonnen. Anschließend wird das Material zerkleinert und nach Korngröße sortiert.  In einem Kieswerk hingegen wird das Primärmaterial (Kieselsteine) ausgebaggert, gereinigt und anschließend zerkleinert und sortiert. Der Sand wird häufig  aus Kalkstein, Basalt oder Grauwacke hergestellt.

Brechsand Herstellung in einem Kieswerk
Brechsand Herstellung in einem Kieswerk Bild von Markus Distelrath auf Pixabay

Aus Bauschutt lässt sich ebenfalls Brechsand herstellen. Der Bauschutt muss dazu von Fremdstoffen gereinigt werden. In der nächsten Stufe wird das künstliche Gestein (Beton und Ziegel) ebenfalls zerkleinert und nach Korngrößen sortiert. Die mürben Bestandteile werden dabei aufgedeckt, damit eine Mindestfestigkeit gewährleistet ist.

Auch aus Hochofenschlacke kann Brechsand durch Zerkleinerung hergestellt werden. Dieser Sand entsteht als Nebenprodukt auf Grund von technischen Prozessen bei Herstellung von Roheisen.

Brechsand mit einer Korngröße von 0-0,25 mm wird auch als Feinstbrechsand zw. Edelbrechsand bezeichnet.

Quetschsand Eigenschaften

Bei natürlichem Sand sind die Körner abgerundet. Die Körner bei Brechsand hingegen sind auf Grund des Herstellungsverfahrens scharfkantig bzw. weisen unregelmäßige Formen auf. Dadurch hat dieser künstlich hergestellte Sand andere physikalische  und statische Eigenschaften als natürlicher Sand. Durch die unregelmäßig geformten Kanten erhalten die einzelnen Sandkörner eine höhere Stabilität zueinander. Insbesondere verhindern die scharfen Kanten ein Abrutschen des Sandes. Im privaten Bereich wird der Quetschsand häufig dort eingesetzt, wo die Gefahr eines Abtragens durch Ameisen besteht. Die Ameisen können den Sand auf Grund der scharfen Kanten nicht so leicht abtragen.

Die Eigenschaften von Brechsand im Überblick:

  • Aufgrund der scharfen, unregelmäßigen Kanten bietet der Sand einen starken statischen Zusammenhalt der Sandkörner.
  • Quetschsand bietet eine hohe Ruschfestigkeit.
  • Der Sand verlangsamt das Wachstum von Unkraut in Plattenfugen
  • Brechsand ist gut Wasserdurchlässig und verhindert Pfützenbildung
  • Das Abtragen des Sandes durch Ameisen wird durch den Quetschsand verringert.

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Wasserdurchlässigkeit

Der Sand ist sehr wasserdurchlässig und ist daher für als Fugenmaterial für Plattenbeläge bestens geeignet. die Wasserdurchlässigkeit des Brechsandes hängt von der Gesteinsart ab, aus dem dieser hergestellt wurde. Im Vergleich zu herkömmlichem Sand lässt Quetschsand wesentlich mehr Wasser durch, si dass die Pfützenbildung auf der Oberfläche verhindert wird. Wird der Sand als Plattenuntergrund verwendet, so gewährleistet dieser, dass sich keine Staunässe bilden kann.

 

Brechsand Verwendung

Dieser künstlich hergestellte Sand findet auf Grund seiner besonderen physikalischen und statischen Eigenschaften sowohl im Straßenbau, Landschaftsbau, Gartenbau, im Hoch- und Tiefbau als auch beim Bau von Reit- und Sportplätzen Verwendung.

  • Beim Straßen und Wegebau wird dieser Sand auf Grund der höheren Stabilität der Körner zueinander eingesetzt. So wird der Brechsand als Zuschlag bei der Asphaltherstellung verwendet. Durch den Zuschlag wird die Belastbarkeit des Asphaltbelages verbessert. Rundkörniger Normalsand würde bei weitem nicht die Stabilität gewährleisten wie Quetschsand.
  • Auch im Bauwesen wird beim Beton anmischen neben rundkörnigem Normalsand eine bestimmte Menge an Quetschsand zugeschlagen. Dabei werden Korngrößen zwischen 0 und 4 mm verwendet. Des weiteren wird Brechsand auch bei der Zementherstellung als Sekundärrohstoff eingesetzt. Als pure Sandmischung ist Quetschsand in den meisten Fällen allerdings nicht geeignet, da dieser die Drainagefähigkeit der Mischung verhindert.
  • Des weiteren findet Brechsand beim Verlegen von Platten und Pflastersteinen als Fugensand Verwendung. Durch die scharfen Kanten wird gewährleistet, dass die Sandkörner gut in den Fugen halten und nicht heraus geschwämmt werden.  Zudem verringert der Quetschsand einen Unkrautwuchs in den Fugen der Platten, da es das Unkraut schwerer hat, durch die schrafkantigen Sandkörner hindurchzuwachsen. Der Sand wird auch als Untergrund für den eigentlichen Platten- oder Pflasterbelag verwendet. Dabei wird Brechsand mit einer Korngröße von 0-5 mm verwendet.
  • Beim Bau von Reitplätzen wird dieser Sand auf Grund seiner Rutschfestigkeit ebenfalls gerne verwendet. Dabei wird unter dem eigentlichen Reitsand eine Trennschicht aus Brechsand eingebracht. Der Quetschsand verhindert ein Vermischen des Reitsandes mit dem darunter liegenden Erdreich. Somit hält der Reitplatz länger.
  • Auf Grund der Rutschfestigkeit wird der Sand auch sehr häufig zum Bau von Sportböden im Außenbereich eingesetzt. Insbesondere Weitsprunggruben werden oft mit Brechsand gefüllt.

 

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verwendung von Brechsand nochmals im Überblick:

Korngröße

Verwendung

0-2 mmZuschlag im Asphalt
0-4 mmZuschlagmittel im Beton
0-5 mmFugensand für Pflaster und Plattenbeläge
0-0,25 mmFeinstbrechsand oder Edelsbrechsand

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Quetschsand beim Pflasterlegen verarbeiten

Pflastersteine mit Brechsand verfugen
Pflastersteine mit Brechsand verfugen Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay

Falls Sie Quetschsand zum Verfugen von Pflasterbelägen verwenden wollen, so sollten Sie diesen im Feuchten Zustand verarbeiten. Die Feuchtigkeit gewährleistet, dass der Brechsand besser in die Fugen einsickern kann. Zudem wird der Sand durch die Feuchtigkeit besser verdichtet. Der Quetschsand gewährleistet in den Fugen eine wesentlich höhere Verfestigung als herkömmlicher Sand. Hinweis: Sie sollten immer nur soviel Sand feucht anrühren, wie Sie auch verarbeiten können, damit der Sand nicht schon vor dem Einbringen austrocknet. Nach dem Trocknen das Sandes ist die Plattenoberfläche belastbar.

Brechsand kaufen: Preise und Kosten

Die Brechsand Preise sind in der Regel höher als die Preise für herkömmlichen Sand. Die Preise hängen auch von Art des Gesteins ab, aus dem dieser hergestellt wurde. Auch die Korngröße des Sandes hat einen Einfluss auf den Preis. Neben dem Preis für den Sand spielen die Kosten für den Transport eine wesentliche Rolle. Bei langen Transportwegen können die Transportkosten höher sein, als die eigentlichen Kosten für den Quetschsand. Wenn Sie keine Möglichkeit für den Eigentransport haben, so sollten Sie deshalb einen Lieferanten in Ihrer unmittelbaren Nähe wählen. In der Regel ist Brechsand am günstigsten, wenn man diesen direkt von einem Kieswerk kauft.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Brechsand Preise in Abhängigkeit von der Korngröße. Hinweis: Die in der Preisliste angegebenen Preise sind Durchschnittspreise inkl. MwSt. und können regional sehr unterschiedlich sein und von der Preisliste unten stark abweichen.


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Brechsand Korngröße

Preise incl. MwSt.

Korngröße 0-2 mm25-27 Euro pro Tonne
Korngröße 0-5 mm24-26 Euro pro Tonne
Korngröße 1-3 mm38-42 Euro pro Tonne
Korngröße 2-5 mm28-32 Euro pro Tonne
Korngröße 0-8 mm direkt aus dem Kieswerk12-14 Euro pro Tonne
Basalt Brechsand Korngröße 0-2 mm220-240 Euro pro Tonne
Dolomit Brechsand grau Korngröße 0-5 mm215-235 Euro pro Tonne

Fazit:

Brechsand ist ein sehr vielseitig einsetzbarer Sand-Baustoff, mit herausragenden Eigenschaften. So ist dieser künstlich hergestellte Sand wesentlich wasserdurchlässiger und statisch stabiler als herkömmlicher Sand. Auch wenn die Preise für den Quetschsand höher sind als die Preise für herkömmlichen Sand, so bietet Brechsand Vorteile, welche den höheren Preis durchaus rechtfertigen.