Viele Heimwerker sind der Meinung, dass Aluguss schweißen nicht möglich ist. Diese Meinung ist falsch. Das Aluminiumguss schweißen ist mit einer gründlichen Vorbereitung und der richtigen Schweißausrüstung durchaus möglich.Die Schweißbarkeit von Werkstoffen ist in der DIN 8528 geregelt und definiert. Aluminiumguss lässt sich am besten mit einem WIG-Schweißgerät schweißen. Nachfolgend wird ausführlich beschrieben, wie man Alugusslegierungen schweißen kann.
Material und Werkzeuge zum Aluguss schweißen
- WIG-Schweißgerät mit Schlauchgarnitur
- Schweißschutzhelm
- Schweißhandschuhe
- Schweißzusatz
- Spiritus
- Drahtbürste
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Das WIG-Schweißgerät
Alugusslegierungen lassen sich am Besten mit einem WIG-Schweißgerät schweißen. Das WIG-Schweißverfahren (Wolfram-Inertgasschweißen) gewährleistet, dass die Aluminiumoxidschicht, welche sich auf der Aluminiumoberfläche ausbildet, aufgebrochen wird. Dieses Aufbrechen der Aluminiumoxidschicht ist zum Schweißen des Leichtmetalls unerlässlich, da die Oxidschicht ein Fügen der Werkstücke verhindert. Das Wolfram Inertgasschweißen hat noch eine Reihe von weiteren Vorteilen:
- Die Schweißzusatzzufuhr und die Stromstärke können getrennt reguliert werden. Somit lässt sich die Schweißtemperatur optimal anpassen.
- Beim Schweißen entstehen so gut wie keine Schweißspritzer
- Die Wolframelektrode schmilzt beim Schweißvorgang nicht ab
- Die Werkstücke verziehen sich auf Grund der relativ geringen Wärmeeinbringung beim WIG-Schweißen kaum
- Auch die gesundheitliche Belastung ist sehr gering, da sich kaum Schweißgas bildet.
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Vorbereitungen zum Aluminiumguss schweißen
1. Die Reinigung der Werkstücke
Bevor man mit dem Aluguss schweißen beginnen kann, müssen die Werkstücke gründlich gereinigt werden. Grobe Verunreinigungen kann man mit einer Drahtbürste entfernen. Da die Werkstücke absolut fettfrei sein müssen, sollte man diese mit Spiritus sorgfältig reinigen. Die Schweißstelle sollte mit Schleifpapier aufgeraut werden, damit eine haltbare Schweißnaht entsteht.
2. Dem Verzug der Werkstücke beim Schweißvorgang vorbeugen
Auch wenn der Verzug der Werkstücke beim WIG-Schweißverfahren sehr gering ist, sollte man diesem Vorbeugen. Insbesondere, wenn unterschiedlich große Werkstücke zusammengefügt werden sollen, ist ein Verzug möglichst zu vermeiden. Hinweis: Werden unterschiedlich große Werkstücke erhitzt, so verziehen sich diese unterschiedlich stark. Das verziehen der Aluwerkstücke kann man minimieren, indem diese vor der Schweißarbeit auf eine Temperatur von ca. 100° Celsius vorgewärmt werden.
3. Testschweißen
Beim Schweißen hat man in der Regel nur einen Versuch. Misslingt der Schweißversuch so sind die Werkstücke in der Regel unbrauchbar oder die Schweißnaht ist äußerst unansehnlich. Deshalb ist es ratsam ein Testschweißen an zwei Probewerkstücken aus der selben Legierung auszuprobieren. Insbesondere die richtige Gas und Stromzufuhr sollte beim Testschweißen optimiert werden. Nur so ist ein optimales Schweißergebnis gewährleistet.
Anleitung: Aluguss schweißen mit einem WIG-Schweißgerät
- Die Schweißstromstärke wird je nach Materialstärke angepasst. bei einem 10 mm starkem Werkstück sollte diese zwischen 100-150 Ampere liegen. Es ist besser zuerst mit einer geringeren Schweißstromstärke zu beginnen.
- Der Brenner mit der Keramiktülle wird nun an das Werkstück angesetzt.
- Jetzt wird der Knopf an dem Brenner betätigt und die Wolframnadel wird behutsam an des Alu-Werkstück geführt. Achtung: Die Wolframnadel sollte keinen Kontakt mit dem Werkstück bekommen.
- Nachdem der Lichtbogen gezündet hat, sollte das Schmelzen der Aluoberfläche beobachtet werden. Wenn die Oberfläche des Aluminiums spiegelglatt wird, ist dies ein Zeichen dafür das der Schmelzvorgang eingesetzt hat. Wie lange das Schmelzen des Aluminiums dauert, hängt von der Materialstärke ab.
- Nun bewegen Sie den Brenner in einem Winkel von ca. 30° entgegen der Schweißrichtung vorwärts. Dabei ist es sehr wichtig den geschmolzenen Bereich vor der Wolframnadel zu beobachten. Falls das Material nicht gleichmäßig schmilzt, sollte man den Schweißvorgang verlangsamen.
- Wenn einige Zentimeter Material aufgeschmolzen sind, lässt man den Knopf am Brenner los. Allerdings sollte der Brenner nicht sofort weggezogen werden, damit noch Gas nachströmen kann. Hinweis: Das Nachströmen des Gases ist wichtig, um ein Verbrennen der Schweißnaht zu vermeiden. Das Schutzgas schützt die Aluoberfläche vor dem Verbrennen.
- Nachdem der Aluguss das erste mal geschmolzen wurde, wird der Fülldraht entgegengesetzt der Schweißrichtung in die Schmelze getaucht. Wichtig dabei ist, dass man mit dem Fülldraht nicht die Wolframelektrode berührt.
- Damit sich eine Schweißraupe ausbilden kann, tupft man den Fülldraht in die Schmelze und führt dabei mit dem Brenner eine Vorwärtsbewegung aus.
- Nach dem Schweißen solle man das Werkstück langsam abkühlen lassen. In keinem Fall darf man das Abkühlen durch Zugabe von Wasser beschleunigen. Dies führt unweigerlich zum Verzug des Werkstückes oder sogar zum Bruch der Schweißnaht.
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Lohnt sich das Selber Schweißen von Aluguss?
Falls ein WIG-Schweißgerät zur Verfügung steht, ist das Aluminiumguss-Schweißen durchaus lohnenswert, da Aluschweißarbeiten nur von speziellen Fachbetrieben ausgeführt werden, welche sich die Arbeit gut bezahlen lassen. Für den Fall, dass man über kein WIG-Schweißgerät verfügt und auch nicht die Möglichkeit hat eines zu mieten, so sollte man doch besser die Schweißarbeiten von einem Fachbetrieb ausführen lassen. ein Kauf eines WIG-Schweißgerät ist nur dann lohnenswert, wenn häufig Schweißarbeiten an Aluminium durchgeführt werden sollen. Zudem sollte man sich die Frage stellen, ob man sich die relativ komplexen Schweißarbeiten tatsächlich zutraut.