Anleitung: Eine Terrassenüberdachung selber bauen

Terrassenüberdachung selber bauenEine Terrassenüberdachung bietet auch bei schlechter Witterung Schutz vor Regen, Wind und Hagel, so dass man die Terrasse vom Frühling bis in den Herbst hinein nutzen kann. Wer die Überdachung der Terrasse selber bauen will, der kann entweder auf einen Bausatz zurückgreifen oder eine komplette Eigenkonstruktion errichten.

Inhaltsübersicht:

Planung der Terrassenüberdachung

Baugenehmigung für die Terrassenüberdachung

Bauanleitung für eine Überdachung der Terrasse

Fazit


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Die Planung einer Terrassenüberdachung aus Holz

Zuerst sollte man sich Gedanken über das Material für die Rahmenkonstruktion der Terrassenüberdachung machen. Holz lässt sich mit herkömmlichen Werkzeugen am einfachsten bearbeiten. Zudem passt dieses Naturmaterial optisch zu nahezu jeder Hausfassade. Die Größe der überdachten Fläche ergibt sich in der Regel aus der Terrassenfläche, außer man hat vor, nur einen Teil der Terrasse zu überdachen. Eine Teilüberdachung der Terrasse ist dann zu empfehlen, wenn durch dass Terrassendach Fensterflächen am Gebäude verschattet werden. Bei der Planung ist es ratsam, die Lichtverhältnisse im Gebäude mit ein zu beziehen. Der Innenraum im Gebäude kann durch eine Terrassenüberdachung stark verschattet werden, falls Fensterflächen von der Überdachung überdeckt werden.

Des weiteren sollte man die Befestigung der tragenden Bauteile des Terrassendachs genau planen. Für den Fall dass die Gebäudeaussenwand keine ausreichende Tragfähigkeit besitzt, müssen Stützen an den tragenden Balken eingeplant werden. Es ist auch ratsam, den Materialbedarf für die Terrassenüberdachung in der Planung zu berücksichtigen und zu ermitteln.


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Die Kosten für die tragende Konstruktion und die Dacheindeckung können erheblich sein, so dass es von Vorteil ist, diese schon im Vorfeld zu kennen. Die Dacheindeckung sollte man auf die gewünschten Lichtverhältnissen auf der Terrasse und im Gebäude auslegen. Jedes Material hat Vorteile und Nachteile, die genau abzuwägen sind. Wenn sich die Terrasse beispielsweise auf der Gebäude-Südseite befindet, kann eine stärkere Beschattung wünschenswert sein. Die Beschattung kann man durch die Wahl der Dacheindeckung beeinflussen. Besser ist allerdings wenn man die Beschattung flexibel gestaltet, so dass diese an die momentane Sonneneinstrahlung angepasst werden kann. Dies kann man beispielsweise mit Sonnensegeln oder Rollos bewerkstelligen.

Baugenehmigung für die Terrassenüberdachung

Nach der Planung der Überdachung ist es empfehlenswert, sich bei der zuständigen Baubehörde zu erkundigen, ob eine Baugenehmigung für die Terrassenüberdachung erforderlich ist. In einigen Bundesländern ist der Bau eines Terrassendaches verfahrensfrei, während in anderen Bundesländern eine Baugenehmigung erforderlich ist. In NRW und Schleswig Holstein besteht für den Bau einer überdachten Terrasse eine Genehmigungspflicht während beispielsweise in Bayern oder Berlin der Bau verfahrensfrei ist. Das Genehmigungsverfahren ist neben der jeweiligen Landesbauordnung auch von Gemeinde Verordnungen abhängig.


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D.h. auch wenn das Bauvorhaben in der Landesbauordnung als verfahrensfrei gilt, so sind die unterschiedlichen Gemeindeverordnungen trotzdem zu beachten. Es ist daher sehr ratsam, sich bei der zuständigen Baubehörde bezüglich einer Baugenehmigung und eventuelle Vorschrifte zu erkundigen. Der örtliche Bebauungsplan kann dazu sehr hilfreich sein. Der Bebauungsplan gibt unter anderem darüber Auskunft, in welchem Maß das betreffende Grundstück überbaut werden darf. D.h. man kann aus dem Bebauungsplan erkennen, ob die Terrassenüberdachung in der geplanten Größe überhaupt realisiert werden kann.

Bauanleitung: Eine Terrassenüberdachung selber bauen

Die tragende Konstruktion des Terrassendaches benötigt ein geeignetes Fundament. In der Regel ist dazu kein Streifenfundament notwendig, ein Punktfundament dürfte dafür ausreichend sein. Die Löcher für das Punktfundament werden dort ausgehoben, wo später die tragenden Balken stehen sollen. Die Löcher für die Punktfundamente kann man mit einem Erdbohrgerät (25 cm Bohrdurchmesser) auf eine Tiefe von 60-80 cm ausheben. Dann werden die Fundamentlöcher ca. bis zur Hälfte mit einem Sand/ Kiesgemisch verfüllt, dass schichtweise mit einem Stampfer verdichtet wird. Dann füllt man die Fundamentlöcher mit Beton auf und betoniert in diese verstellbare Pfostenträger ein. Dabei sollte man darauf achten dass die Pfostenträger absolut senkrecht einbetoniert werden. Dies kann man am besten mit einer Wasserwaage überprüfen.


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Nach dem Trocknen des Betons können die tragenden Balken auf den Pfostenträgern montiert werden. Diese sollten mindestens eine Stärke von 12×12 cm besitzen. An der Hauswand montiert man nun mit Schrauben und Dübeln einen waagrechten Balken, auf dem später die Dachsparren für die Terrassenüberdachung gelagert werden. Falls die Hauswand nicht genügend tragfähig ist, muss man unter dem waagrechten Tragbalken senkrechte Pfosten anbringen, die das Gewicht der Konstruktion abfangen.

Als Nächstes wird auf den vorderen beiden Tragbalken ein waagrechter Balken montiert, auf dem später die Dachsparren montiert werden. Wichtig ist, dass zwischen diesem waagrechten Balken und dem An der Hauswand montiertem Balken ein Gefälle vom Gebäude weg eingebaut wird. D.h. der am Gebäude montierte waagrechte Balken muss etwas höher montiert werden, als der vordere Balken. Das Gefälle ist von der Art der Deckung der Terrassenüberdachung abhängig. Wenn die Überdachung mit Doppelstegplatten realisiert wird, so reicht ein Gefälle von ca. 10% vom Gebäude weg aus. Werden auf dem Terrassendach Dachziegel verlegt, so ist ein größeres Gefälle zu empfehlen. Diese Konstruktion wird nun wie aus der Bauanleitung unten ersichtlich mit Holzbalken, die im 45° Winkel angebracht werden, versteift.


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Nun können die Dachsparren mit Hilfe von Montagewinkeln montiert werden. Der Abstand der Dachsparren hängt von der Dacheindeckung ab und sollt ca. 50-60 cm betragen. Für den Fall, dass die Dacheindeckung mit Dachzielgeln oder Holzschindeln erfolgen soll, muss noch eine Dachlattung montiert werden. Der Abstand der Dachlatten ist von der gewählten Dacheindeckung abhängig.