Selbst ist der Mann: So kann man alte Holzmöbel im Alleingang restaurieren

Auf dem Dachboden zu Hause, auf dem Flohmarkt oder als Erbschaft: Alte Möbel sind oft echte Schmuckstücke, auch wenn man das auf dem ersten Blick nicht erkennen kann. Der Zahn der Zeit hat an ihnen manchmal tiefe Spuren hinterlassen, und obwohl ein Vintage-Look derzeit voll im Trend liegt, benötigen solche Möbelstücke oft eine Reparatur, um in eigenen Räumlichkeiten aufgestellt zu werden. Meistens sind das kleinere Schäden, wie lockere Scharniere, kaputte Schubladen oder aufgeplatzter Lack – die kann man dann versuchen, selbst ins Lot zu bringen. Manche Arbeiten jedoch sollte man lieber den Profis überlassen oder von der Reparatur gänzlich absehen, weil sich der Aufwand manchmal einfach nicht mehr lohnt. Im privaten Gebrauch muss nicht immer der Aufwand mit dem Ertrag übereinstimmen, nicht in jedem Fall ist der Sachwert ausschlaggebend. Viele Möbelstücke haben eben einen ideellen Wert, wecken schöne Erinnerungen auf, wie beispielsweise der Lieblingssessel von dem Opa. In solchen Situationen lohnt sich eine Restauration durchaus, auch wenn der Aufwand viel größer als das Möbelteil alleine ist.

Selbst erneuern oder den Fachmann um Hilfe bitten: die Wahl der richtigen Entscheidung

Auch wenn man an alten Erbstücken mit seinen Emotionen hängt, besitzen die meisten alten Möbelstücke keinen besonders hohen Wert. Hier kann man ruhig selbst die Hand anlegen, um zum Beispiel den alten Sessel zu reparieren. Geht etwas schief, sin d die Verluste nicht mehr so schmerzhaft, zumindest im finanziellen Sinne. Bei kostspieligen Möbeln ist es jedoch anders: Bei antiquarisch wertvollen Möbelstücken, die beispielsweise noch eine Schellackoberfläche aufweist oder mit speziellen Beizen behandelt wurde, sollte man vorsichtiger vorgehen und lieber nicht alleine ans Werk gehen. Steht man allerdings einem alten Bauerschrank gegenüber, der keine aufwendige Bemalungen hat und beim Flohmarkt für wenig Geld ersteigert wurde, steht nichts mehr im Wege, die Reparatur selbst vorzunehmen. Besondere Vorsicht sollte gegeben werden, wenn man sich von dem Alter oder der historischen Originalität des Möbelstücks nicht sicher ist. In diesem Fall gilt auch, die Sache in die Profihände abzugeben. Als Laie macht man oft mehr kaputt, als man rettet. Schicke und günstige Möbel kann man nach Bedarf auch neu erwerben. Bei Otto.de im Internet stehen den Kunden viele Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre Wohnung geschmackvoll und mit Stil einrichten zu können.

Zurück zu Natur: Möbel aus Holz sind wieder in

Derzeit sind Holzmöbel gefragt wie lange nicht mehr. Die Möbelhersteller haben den Trend bereits entdeckt und bieten den Käufern Möbel aus Holz an, die mit Astlöchern, Rissen oder Rinden bereits versehen sind und auffällige Maserung aufweisen. Für diejenigen, die irgendwo auf dem Dachboden oder im Keller solche Möbelperlen stehen haben, können ohne großen finanziellen Aufwand auf dem aktuellen Trend mitschwimmen.

Richtige Vorbereitung setzt gute Restaurierungsergebnisse voraus

Beim Restaurieren, wie eigentlich bei allen heimwerklichen Arbeiten, ist eine gute Planung das „A“ und „O“, dadurch spart man nicht nur die Zeit, aber auch Geld. Damit man zu Beginn einen guten Überblick behält, sollte man aufschreiben, welche Materialien und Werkzeuge für die Restaurationsarbeiten überhaupt benötigt werden. Hat man alles besorg, ist das an die Zeit, eine Liste zu erstellen, die alle Arbeitsschritte im Einzelnen und in richtiger Reihenfolge beschreibt. Ein kleiner Trick hilft, dass man beim Zusammenbauen wieder weiß, welches Teil an welche Stelle gehört: Einfach ein Foto von dem Möbelstück machen.

Schritt für Schritt und ohne Hektik vorgehen

Die Vorgehensweise bei den Reparaturarbeiten hängen größtenteils von der Beschaffenheit und der Art des Möbels ab. Manche Arbeitsschritte sind jedoch bei allen heimwerklichen Arbeiten ähnlich: Als Erstes wird empfohlen, das Möbelstück in seiner Gesamtheit auf seine Funktionen hin zu überprüfen. Dabei kriegt man sofort die nötigen Informationen, welche Reparaturen demnächst anstehen und ausgeführt werden sollten.

Das oberste Gebot: Wiederherstellung der Funktionalität

Je nachdem, ob beispielsweise die Scharniere und Beschläge funktionsfähig sind, die Türen hängen, die Schubladen sich problemlos herausziehen lassen oder die Verbindungen lose sind, stellt man als Erstes die Funktionalität der Möbelstücke wieder her. Bei losen Verbindungen sollten die Risse geleimt und in die offenen Fugen passende Hölzer oder Furniere pass- und pressdicht eingebaut werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Holzarten, die dabei verarbeitet werden, möglichst gleicher Art und Maserung aufweisen, idealerweise sind sie auch genauso alt, wie die Möbel selbst. Wenn das Lieblingsstück wieder stabil und voll funktionsfähig ist, kann man damit beginnen, die Oberfläche zu bearbeiten.

Lack und Farbschichten gründlich bearbeiten

Damit die ursprüngliche Holzstruktur wieder hergestellt werden kann, muss die vorhandene Lack- oder Farbschicht zunächst entfernt werden. Dafür stehen den Handwerkern verschiedene Optionen zur Verfügung: Entweder wird die Möbeloberfläche mit chemischen Mitteln, wie einem Abbeizer, behandelt, oder die Lackschicht mechanisch durch Schleifen entfernt. Dabei sollte man jedoch sehr auf die Verzierungen achten und alle Metallbeschläge abschrauben. Nach der Lackentfernung wird die raue Oberfläche behandelt. Dafür kann man auch zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen: Die Stellen können entweder geölt, gewachst oder mit Lasur und deckendem Neuanstrich lackiert werden. Dafür trägt man mehrere Schichten auf: Anfangend von der Grundierung geht man über Voranstrich bis hin zu Deckanstrich über. Abhängig von dem Material und je nachdem, ob das Holz anschließend matt oder glänzend bleiben soll, stehen dafür verschiedene Produkte zur Verfügung. Darüber aber sollte man sich am besten von einem Fachhändler ausführlich beraten lassen.


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