Neben der Fußbodenheizung findet auch die Deckenheizung als Flächenheizung immer mehr Anwendung. Es mag einem etwas verwunderlich vorkommen, dass eine Heizung an der Decke überhaupt effektiv funktionieren kann, da doch jeder weiss, dass warme Luft nach oben steigt und nicht nach unten.
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Funktionsweise
Man müsste bei der Deckenheizung also davon ausgehen, dass nur die oberen Luftschichten im Raum erwärmt werden. Das ist eigentlich genau der Bereich in dem man sich nicht aufhält. Trotzdem funktioniert die Deckenheizung, da diese nicht mit Wärmekonvektion wie herkömmliche Heizkörper arbeitet, sondern durch Strahlungswärme den Raum erwärmt. Die Funktionsweise dieser Flächenheizung ist dabei ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung oder einer Wandheizung. Die Strahlungswärme geht durch die Raumluft und heizt Gegenstände und auch den Fußboden auf, so dass diese auch Wärmestrahlung abgeben. Auf diese Weise wird die Raumluft gleichmäßig erwärmt.
Deckenheizung: Vorteile und Nachteile
Die Deckenheizung hat gegenüber herkömmlichen Heizungen folgende Vorteile:
- Es sind keine störenden Heizkörper notwendig, die die Stellmöglichkeiten im Raum einschränken.
- Beim Heizen entsteht fast keine Konvektion. D.h. es wird viel weniger Staub aufgewirbelt wie bei Konvektionsheizungen.
- Man benötigt zum Betrieb der Deckenheizung nur eine sehr geringe Vorlauftemperatur, da diese eine sehr große Abgabefläche besitzt. Somit ist dieses Heizungssystem hervorragend mit einer Solarthermie kombinierbar.
- Angenehme Wärmeverteilung im Raum. Keine heißen Füße wie bei einer falsch eingestellten Fußbodenheizung.
- Die durch Deckenheizungssysteme erzeugte Wärme wird als sehr behaglich empfunden und es kommt nicht zu einer Austrocknung der Raumluft.
- Die Einrichtungsgegenstände und die Außenwände werden angenehm erwärmt.
- Eine wassergeführte Deckenheizung kann im Sommer als Klimaanlage verwendet werden, indem kaltes Wasser zugeführt wird.
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Nachteile der Deckenheizung:
- Die höchste Temperatur tritt an der Decke auf. Auch wenn der Temperaturunterschied bei einer modernen Deckenheizung relativ gering ist, so bedeutet dies, dass diese Wärmeenergie nicht zum Heizen des übrigen Raumes zur Verfügung steht.
- Die Nachträgliche Befestigung von Lampen und Leuchten ist bei einer Deckenheizung eingeschränkt.
- Eine Energieeinsparung bringt dieses Heizungssystem nicht, da die Außenwände und die Decke sehr gut wärmeisoliert sein müssen.
- Es gibt keine staatliche Förderung beim Einbau eines Deckenheizungssystems.
- Nicht alle Deckenverkleidungen sind für den Einsatz einer Deckenheizung geeignet. In den meisten Fällen werden daher Gipskartonplatten für die Deckenverkleidung verwendet.
Deckenheizungssysteme Früher und heute:
Früher wurden Deckenstrahlungsheizungen hautsächlich in Industriebauten eingesetzt, um große Hallen zu erwärmen. Dabei kamen Deckenstrahlplatten oder elektrische Heizstrahler zum Einsatz, die wesentlich höhere Temperaturen erzeugten als die heutigen Deckenstrahlungsheizungen. Man hat die Heizelemente nicht so großflächig eingesetzt, wie dies heute der Fall ist. Zum Heizen einer großen, hohen Halle waren diese Heizungen durchaus geeignet. Allerdings sind Deckenheizungen die mit hohen Vorlauftemperaturen arbeiten für niedrige Räume ungeeignet, da diese zu einer unangenehmen Erwärmung im Kopfbereich führen.
Aus diesem Grund und aus Energieeffizienzgründen werden moderne Deckenheizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben. Wichtig beim Einsatz der Deckenheizung ist, dass die Zimmerdecke ausreichend isoliert wird, da die Decke ansonsten zur Fußbodenheizung für die darüber liegenden Räume wird. Deckenheizsysteme sind sowohl für den Trockenbau als auch für den Nassbau einsetzbar.
Wasserführende Flächenheizung vs. Infrarot – Deckenheizung
Elektrische Infrarot – Flächenheizung in Wohngebäuden
Eine elektrische Deckenheizung sind in der Lage elektrischen Strom in Infrarot-Wärmestrahlung umzuwandeln. Die Infrarot-Wärmestrahlung erzeugt im Vergleich zu einer elektrischen Speicherheizung kaum Konvektion. Sollen in einem Gebäude nur einzelne Räume geheizt werden, so ist ein Deckenheizungsstrahler eine effektive Heizung, da die Kosten für die Anschaffung und Montage relativ gering sind. Zum Heizen eines kompletten Gebäudes ist ein elektrischer Deckenheizungsstrahler eher ungeeignet. Als ergänzende Heizung kann eine Infrarot – Flächenheizung durchaus sinnvoll sein.
Tipp: Eine Infrarot Deckenheizung mit Beleuchtung schafft nicht nur ein angenehmes Raumklima sondern setzt auch optische Akzente im Wohnraum.
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Elektrische Infrarotheizung in Gewerbe- und Industriegebäuden:
In Markthallen, Gewerbehallen macht der Einsatz einer elektrischen Infrarot-Deckenheizung durchaus Sinn, wenn einzelne Bereich bzw. Flächen geheizt werden sollen. Allerdings ist die elektrische Flächenheizung nur als Heizungsergänzung sinnvoll. dem Beheizen von kompletten Industriegebäuden stehen die hohen Kosten und dies schlechte Umweltbilanz entgegen, da der Strom in Wärme umgewandelt werden muss.
Wasserführende Deckenheizungssysteme:
Eine wasserführende Deckenheizung arbeitet nach dem gleichen System wie eine wasserführende Fußbodenheizung oder eine Wandheizung. Sowohl der hohe Wohnkomfort als auch die niedrige Vorlauftemperatur sind die größten Vorteile dieses Heizungssystems. Im Vergleich zu einer Fußbodenheizung ist der nachträgliche Einbau eines wasserführenden Deckenheizungssystems relativ einfach. Der Fußboden muss nicht aufwendig entfernt werden und es wird kein aufwendiger Heizestrich benötigt. Auch gegenüber einer wasserführenden Wandheizung ist die ist ein Deckenheizungssystem klar im Vorteil, da keine Wohnfläche verloren geht.
Deckenheizungssysteme im Trockenbau:
Deckenheizungen werden im Trockenbau in Form von Rohr und Plattensystemen angeboten. Deckenheizungssysteme können im Trockenbau als sogenannte Holraumdeckenheizung eingebaut werden. Bei dieser Variante wird eine abgehängte Decke mit Trockenbauprofilen und Trockenbauplatten verwendet, um eine Schicht mit Heizelementen mit einem integrierten Rohrsystem einzubauen. Über den Heizelementen wird eine entsprechende Wärmedämmung eingebaut, damit die Wärme nicht nach oben entweichen kann.
Alternativ werden im Fachhandel auch spezielle Gipskartonplatten angeboten, in welchen das Heizungssystem mit den Rohren integriert ist. Dieses System lässt sich sehr schnell und einfach verlegen.
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Eine Deckenheizung im Altbau:
Zum nachträglichen Einbau in einem Altbau bietet sich ein Deckenheizungssystem geradezu an. Im Vergleich zu einer Fußbodenheizung benötigt man für eine Deckenheizung keinen Heizestrich. Zum einen ist die Herstellung eines Heizestrichs sehr aufwendig und zum anderen hat dieser häufig ein sehrt hohes Gewicht, so dass der Einbau häufig aus statischen Gründen nicht möglich ist. Zudem sind bei Altbauten sehr häufig hochwertige Bodenbeläge vorzufinden, welche beim Einbau einer Fußbodenheizung zerstört würden. Da bei Altbauten häufig sehr hohe Decken vorzufinden sind biestet es sich an die Decke abzuhängen. Bei dieser Baumaßnahme kann dann ein Deckenheizungssystem recht einfach integriert werden. Eine Deckenheizung in einem Altbau hat gegenüber eine Fußbodenheizung durchaus Vorteile, welche man bei der Planung des Heizungssystems nicht vernachlässigen sollte.
Kosten für Deckenheizungssysteme
Die Kosten für eine Deckenheizung richten sich nach dem verwendetem System. Dabei sind die Anschaffungskosten für elektrisch betriebene Infrarot – Deckenheizungen geringer als für wasserführende Systeme. Allerdings sind die Kosten für den Betrieb wegen der derzeit hohen Strompreise größer. Für kleine Räume sind Infrarot-Deckenheizungen schon für ca. 190 Euro erhältlich. Die Leistung dieser Infrarotheizungen liegt etwa ei 1000 W. Die Kosten für größere Infrarotheizungen liegen bei ca. 300-400 Euro. Alternativ werden im Fachhandel auch Infrarot-Flächenheizfolien in Bahnen angeboten, welche auch größere Räume heizen können. Die Kosten für eine Infrarot-Flächenheizfolie liegen bei ca. 30-40 Euro pro m². Räume über 25 m² sind mit einer Niedertemperatur – Infrarotheizung nicht effektiv und günstig zu heizen. Sollen größeren Räume mit einem Deckenheizungssystem ausgestattet werden, so sind wasserführende Heizungssysteme besser geeignet. Allerdings liegen die Kosten für eine wassergeführte Deckenheizung um ein Vielfaches höher. In jedem Fall sollte man mit mehreren tausend Euro kalkulieren.