Risse im Betonboden – dann werden sie zum Problem

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Wer ein Haus baut und plötzlich Risse in der Bodenplatte oder anderen Beton-Bauteilen feststellt, bekommt vermutlich erst mal einen kleinen Schock. Doch an sich sind kleine Risse, selbst an einem Neubau kein Problem, insofern ein gewisser Grad nicht überschritten wird. Je nach Art der Risse kann es sich dabei um zulässige und unzulässige Risse handeln.

Zugelassene Risse im Beton

Wenn ein normales Stahlbetonbauteil, wie eine Wand oder eine Decke minimale Risse aufweist, dann ist das meist kein Problem und kommt sogar sehr häufig vor. Genau genommen ist es nichts ungewöhnliches, denn Beton kann keine Zugspannung aufnehmen, sondern nur der darin enthaltene Stahl.

Diese Risse sollten aber in einem gewissen Rahmen bleiben. Wenn sich kleinere Risse über ein größeres Bauteil verteilen, dann ist das kein Problem. Ob das zulässig oder nicht zulässig ist, hängt von der sogenannten Rissbreite ab. Nach einer Faustregel sollten die Risse im Innenraum kleiner als 0,4 Millimeter und im Außenbereich kleiner als 0,2 Millimeter sein.

Beton Rissen beim Trocknen

Beim Trocknen von Beton, welches auch Abbinden genannt wird, wird aus dem frischen, flüssigen Beton fester Beton. Während dieses Trockenvorgangs ist es nicht ungewöhnlich, dass im Beton kleinere Risse entstehen. Meist liegt das am Setzen der Schalung, an den Temperaturschwankungen sowie einem zu schnellen Austrocknen. Um den Beton einer nicht so straken Temperaturschwankung auszusetzen, wird empfohlen, das Bauteil in den ersten Tagen keiner direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen. Umgedreht kann das Bauteil mit einer Folienabdeckung auch vor Kälte geschützt werden. Auch das zu schnelle Austrocknen kann vermieden werden, in dem das Bauteil Windgeschützt gehalten wird. Bei der Trocknung entstehende kleinere Risse können noch im Trockenvorgang mit frischem Beton ausgeglichen werden.

Risse in der Bodenplatte

Bei Rissen in der Bodenplatte gelten die bereits erwähnten Anforderungen. Als Richtwert gilt auch hier, dass der Riss kleiner als 0,2 Millimeter ist. Handelt es sich jedoch um wasserdurchlässigen Beton, dann gelten hier andere Regeln, denn der Beton muss auch bei Wasserdruck dicht bleiben. Der Grenzwert der Rissbreite liegt hier bei 0,1 bis 0,2 Millimeter. Um Rissen zu vermeiden, sollen bei größeren Bodenplatten auch Fugen vorgesehen werden. Bei einer 30 Zentimeter dicken Bodenplatte könnte bis zu 10 Meter ohne Fugen gearbeitet werden. Häufig kommt es bei Industrieböden mit großen Flächen zu solchen Problemen. Bei älteren Bauteilen muss hier meist eine Industrieboden Sanierung durchgeführt werden.

Risse in der Betondecke

Betondecken sind immer zu einem gewissen Grad leicht gerissen. Das ich völlig harmlos. An der Deckenunterseite kommt es meist zu starken Zugspannungen. Das der Beton jedoch nur Druck, aber keinen Zug aushält, entstehen an den Stellen kleinere Risse. Auch hier ist die Rissbreite wieder begrenzt. Im Innbereich sollte Sie kleiner als 0,4 Millimeter sein und im Außenbereich kleiner als 0,2 Millimeter. Für Sichtbeton gelten hierbei strengere Regeln.

Risse im Beton reparieren

Wenn die zugelassene Rissbreite in Betonteilen über dem Richtwert liegt, dann muss etwas unternommen werden. Hierbei können Risse beispielweise mit Epoxidharz, Polyurethanharz, Zementleim oder Zementsuspension aufgefüllt werden. Auch gibt es Oberflächenbeschichtungen, die auf der Betonplatte aufgetragen werden können. Wer sich unsicher ist, ob die Rissbreite zulässig ist, sollte diese im Zweifel von einem Gutachter betrachten lassen und sich dessen Rat einholen.