Zimmermannsmäßige Holzverbindungen

Zimmermannsmäßige Holzverbindungen
Zimmermannsmäßige Holzverbindungen

Heute werden die meisten Holzverbindungen mit Schrauben, Montagewinkeln und Balkenschuhen hergestellt. Zimmermannsmäßige Holzverbindungen sind meistens dann gefragt, wenn die Verbindung sichtbar ist. Insbesondere bei der Restauration von Fachwerk-Häusern werden diese traditionellen Massivholzverbindungen eingesetzt.


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Diese sichtbaren Massivholzverbindungen erfordern bei der Herstellung viel Erfahrung. In jedem Fall sollte man mit der Handhabung von Stechbeitel, Strichmaß und Säge beherrschen. Im Folgenden werden einige zimmermannsmäßige Holzverbindungen vorgestellt, die man mit etwas handwerklichem Geschick selber herstellen kann.

Einteilung der Holzverbindungen

  • Eckverbindungen werden häufig bei Rahmenbau eingesetzt um zwei Holzwerkstücke im 90° Winkel miteinander zu verbinden. Typische zimmermannsmäßige Eckverbindungen sind z.B. der Gehrungsstoß, das glatte Eckblatt, das Druckblatt und das verdecke Gehrungsblatt.
  • Längenverbindungen werden insbesondere beim Gebäudebau zum verlängern von Holzbalken verwendet. Diese Verbindungen werden auch als Stoß bezeichnet. Häufige von Zimmermännern verwendete Längenverbindungen sind der Blattstoß, das gerade Hakenblatt, der Zapfenstoß, der Zapfenblattstoß und der Pfostenstoß.
Zimmermannsmäßige Holzverbindungen Hakenblatt
Zimmermannsmäßige Holzverbindungen Hakenblatt

Holzverbindungen Hakenblatt

  • Querverbindungen: Bei zimmermannsmäßigen Querverbindungen handelt es sich um T-förmige Verbindung. Diese Holzverbindung wird in der Regel in Form einer nicht durchgehenden Zapfenverbindung hergestellt. Die am meisten verwendeten Querverbindungen sind der einfache Zapfen, das einfache Blatt und der gerade und schräge Brustzapfen.

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  • Schrägverbindungen: Bei dieser Verbindungsart liegen zwei Bauelemente in einer Ebene in einem bestimmten Winkel. Durch Versätze können, die auf die Verbindung einwirkenden Druckkräfte übertragen werden. Dazu ist es notwendig, die Bauelemente einzuschneiden und ineinander zu schieben. Dabei kommt es zu einer signifikanten Querschnittsschwächung, was sich statisch nachteilig auswirken kann. Zu den Schrägverbindungen gehört der doppelte Versatz und der Stirn und Versenversatz.
  • Verkämmungen zählen zu der Gruppe der sogenannten Verknüpfungen. Diese Art der zimmermannsmäßigen Holzverbindung wird dann verwendet, wenn zwei in unterschiedlichen Ebenen liegenden Holzbauteile sich schneiden und miteinander verbunden werden sollen. Durch die Verbindung werden die Bauteile gegen Verschieben und Verdrehen gesichert. Typische Vertreter dieser Massivholzverbindung sind der Schwalbenschwanzkamm, der Stufenkamm und der Kreuzkamm.

Ausführung und Anwendung der zimmermannsmäßigen Holzverbindungen:

Holzverbindungen Eckblatt
Holzverbindungen Eckblatt

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  • Eckverbindungen werden beim Zimmermannshandwerk in unterschiedlichen Ausführungen hergestellt. So findet man häufig das Druckblatt, das gerade Blatt, das Scherblatt und den Gehrungsstoß. Am meisten wird das gerade Blatt verwendet, da sich dieses recht einfach und schnell herstellen lässt. Die Verbindung wird sehr häufig mechanisch mit Holzdübeln gesichert. Im Außenbereich wird der verdeckte Gehrungsstoß gerne verwendet, da sich kein Hirnholz an der Außenseite befindet, so dass diese Holzverbindung relativ unempfindliche gegenüber Witterungseinflüssen ist. Bei der Fertigung von Eckverbindungen ist darauf zu achten, dass die Verbindungsflächen exakt gearbeitet werden müssen, damit die Blattflächen vollständig und bündig aufeinander liegen. Nur so ist gewährleistet, dass die auf der Verbindung lastenden Druckkräfte aufgenommen und nach unten abgeleitet werden. Das glatte Eckblatt ist eine druckfeste Holzverbindung, die hauptsächlich zur Verbindung von Schwellen eingesetzt wird, die über Eck liegen und bündig abschließen müssen. Der ebenfalls druckfeste Gehrungsstoß wird wie oben beschrieben, verwendet. Das Druckblatt, auch unter dem Namen französisches Blatt bekannt, kommt wie auch schon das glatte Eckblatt und der Gehrungsstoß bei Schwellen zum Einsatz, die über Eck liegen und bündig sein müssen.

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  • Längenverbindungen werden zum Verlängern von Balken, Pfetten oder Schwellen verwendet. Die Verbindung erfolgt dabei durch einen Stoß. Die am einfachsten herzustellende Längenverbindung ist das gerade Blatt bzw. der Blattstoß. Diese zimmermannsmäßige Holzverbindung ist allerdings nicht besonders stabil, so dass zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Der Blattstoß bzw. das gerade Blatt ist nur druckfest. Dieser Holzverbindung mangelt es an Verschiebe- und Zugfestigkeit. Wenn neben der Druckfestigkeit weitere Ansprüche an die Belastbarkeit der Verbindung gestellt werden, so können andere Massivholzverbindungen gewählt werden. Wenn beispielsweise eine zug- und druckfeste Verbindung gefordert wird, so kann man das gerade Hakenblatt einsetzen. Der Einsatz eines Zapfenstoßes ist dann empfehlenswert, wenn die Verbindung druckfest und waagrecht unverschieblich sein soll. Ein Zapfenblattstoß kommt dann zum Einsatz, wenn die Holzverbindung druckfest und unverschieblich sein muss.
  • Querverbindungen sieht man sehr häufig bei Fachwerkhäusern. Bei diesem Verbindungstyp handelt es sich meistens um eine Zapfenverbindung. Zapfenverbindungen werden zum Verbinden von Pfetten, Pfosten und Schwellen verwendet. Auch Wechsel können mit dieser Holzverbindung mit Deckenbalken verbunden werden. Wenn Querverbindungen in Balkenlagen eingesetzt werden, so ist es ratsam, diese mit Bauklammern zu sichern. In der Regel haben die Zapfen eine Länge von ca. 5 cm. Das Loch für den Zapfen sollte ca. 1 cm tiefer sein, als die Länge des Zapfens. Der einfache Zapfen ist die am häufigsten verwendete Querverbindung. Diese Maissivholzverbindung ist sowohl in der Waagrechten aus auch der Senkrechten druckfest. Der einfache Zapfen wird zum Verbinden von Balken mit Wechsel verwendet. Der schräge Brustzapfen ist ebenfalls druckfest und unverschieblich in der Waagrechten und Senkrechten.

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  • Schrägverbindungen werden als Versatz ausgeführt, wenn zwei Holzbalken schräg aufeinander treffen. Diese Verbindungsform ist besonders für stark beanspruchte Streben geeignet. Der Versatz sollte mit einer Tiefe von ca. 1/6 bis zu 1/4 der Balkenstärke ausgeführt werden. Man unterscheidet zwischen Stirnversatz, Fersenversatz und doppeltem Versatz. Sowohl Stirnversatz, Fersenversatz als auch der doppelte Versatz sind druckfeste Verbindungen, die beim Strebenanschluss von Schwellen eingesetzt werden.
  • Verkämmungen werden zum Quer-Verbinden von Holzbalken verwendet, die nicht in der selben Ebene liegen. Durch eine Verkämmmung werden die Holzbalken gegen seitliches Verschieben gesichert. Dadurch erhält die Konstruktion eine höhere Festigkeit. Bei der Verkämmung unterschiedet man zwischen Kreuzkamm, Stufenkamm und Schwalbenschwanzkamm. Der Kreuzkamm und der Stufenkamm sind unverschiebliche Verbindungen, die zum Anschluss eines Deckenbalkens an ein Rähm verwendet werden. Der Schwalbenschwanzkamm ist ebenfalls unverschieblich und kann zum Verbinden eines Zangenpaares an einem Pfosten verwendet werden.