Nach dem Verarbeiten bzw. dem Montieren der Gipskartonplatten müssen diese noch verspachtelt werden, da zwischen den einzelnen Trockenbauplatten beim Verlegen Fugen entstehen. Diese Fugen müssen verspachtelt werden um eine optisch schöne Oberfläche zu erhalten. In keinem Fall darf man eine ungespachtelte Gipskartonwand oder Decke tapezieren oder streichen, da dies sehr unprofessionell aussieht.
Das Verspachteln der Gipskartonplatten sollte sorgfältig durchgeführt werden, da Fehler beim Verspachten zu einer unschönen Oberfläche oder gar zu Rissen führen können. An den Längskanten besitzen die meisten Gipskartonplatten eine Abschrägung, die für die Spachtelmasse vorgesehen ist, so dass diese gut an den Platten haftet. Die Querkanten und die Schnittkanten der Gipsplatten müssen mit einem Cuttermesser angefast werden.
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Gipskartonplatten verspachteln
Das Anfasen kann auch mit einem speziellen Kantenhobel durchgeführt werden, der gewährleistet, dass die Fase überall gleichmäßig ist. Hinweis: Das Anfasen der Gipskartonplatten sollten vor dem Verlegen der Platten durchgeführt werden, da es nach dem Verlegen meist schwierig ist, eine gleichmäßige fransenfreie Fase herzustellen. Es ist wichtig, dass das Cuttermesser bzw. der Kantenhobel so geführt wird, das beim Anfasen keine Ausfransungen entstehen, da diese nur sehr schwer gespachtelt werden können, was einen erhöhten Zeitaufwand bedeutet. Wenn gewährleistet ist, das alle Gipskartonplatten korrekt verlegt sind und an den entsprechenden Stellen angefast wurden, kann man mit den Vorbereitungen zum Verspachten der Gipsplatten beginnen. Zuerst werden die Gipskartonplatten und die Fugen von Staub und Verschmutzungen sorgfältig gereinigt.
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Damit gewährleistet ist, dass nach dem Verspachteln keine Risse entstehen, sollte man die Fugen und Stoßkanten mit einem speziellen Glasgewebestreifen armieren. Im Fachhandel sind selbstklebende Glasgewebestreifen und auch solche erhältlich, die nach dem Vorspachteln in die Fuge eingedrückt werden. Es sind zwar auch Fugenfüller im Fachhandel erhältlich, die angeblich ohne Glasfaserarmierung auskommen, allerdings bietet eine Armierung zusätzliche Festigkeit und damit einen Schutz vor Rissbildung an den Fugen. Bei der Auswahl des Fugenfüllers sollte man unbedingt die Empfehlungen des Herstellers der Gipskartonplatten befolgen. Nicht jeder Fugenfüller ist gleichermaßen für alle Gipskartonplatten geeignet. Wird der falsche Fugenfüller verwendet so sind spätere Schäden nicht auszuschließen und man muss unter Umständen die ganze Arbeit von vorne beginnen. Die Spachtelmasse wird nach Herstellerangaben mit Wasser angerührt.
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Das Gefäß, in dem die Spachtelmasse angerührt wird und das verwendete Wasser, muss absolut sauber sein. Der Fugenfüller wird so angerührt, dass keine Klumpen und Einschlüsse mehr sichtbar sind. Die Konsistenz der Spachtelmasse sollte so sein, dass die Masse bei umgedrehter Spachtelkelle nicht abfällt. Die Spachtelmesser wird zuerst quer zu Fuge mit etwas Druck eingebracht, so dass die Fuge auch wirklich gefüllt wird. Dann wird der Fugenfüller von oben nach unten oder umgekehrt abgezogen. Nach dem ersten Verspachteln der Gipskartonplatten muss die erste Schicht der Spachtelmasse trocknen. Dann stößt man mit der Kelle eventuell vorhandene Grate ab. Um eine glatte Oberfläche zu erhalten wird noch eine zweite Schicht Spachtelmasse aufgetragen. Die Konsistenz der Spachtelmasse kann jetzt etwas dünner sein, damit die Masse sich leichter auftragen lässt. Nach dem Trocknen der zweiten Schicht wird diese mit einem Excenterschleifer oder einem speziellen Trockenbauschleifgerät absolut glatt geschliffen.
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Achtung: Beim Verschleifen der Gipskartonplatten sollte man immer eine Staubabsaugvorrichtung für das Schleifgerät benutzen und eine Atemschutzmaske sowie einen Augenschutz tragen. Wenn die Gipskartonplatten gestrichen werden sollen, muss man diese zuerst mit einem Tiefengrund streichen, bevor die eigentliche Farbe aufgetragen werden kann, da die Gipsplatten stark saugend sind und die Farbe ansonsten nach dem Streichen nicht richtig haftet.