Farbe auf Holzfassaden – mehr als Dekoration

Foto von Robert Katzki auf Unsplash

 

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Schwedenbesucher schwärmen außer von der außergewöhnlichen Landschaft auch von den bunten Holzhäusern am Wegesrand. Typisch Schweden? Hinter den Anstrichen stecken langfristige Überlegungen. Denn der traditionelle Baustoff Holz bleibt unter diesen besonderen Farben lange intakt, ohne seine klimaregulierenden und »arbeitenden« Eigenschaften zu verlieren.

 

Holzschutz verlängert die Lebensdauer

Für die Oberflächenbearbeitung von Holz gibt es unterschiedliche Methoden. Ölen und Wachsen reicht für Gartenmöbel als einjähriger Wetterschutz aus. Lasieren versiegelt die Holzfasern bis tief ins Innere. Die Oberfläche bleibt dabei offen, ist also weiterhin Wind und Wetter stark ausgesetzt. Skandinavische Länder ergänzen Beize oder Lasur mit Holzfarbe. Anders als in der Kunstwelt versiegelt diese die Holzstruktur nicht vollständig.

 

Es bleibt genügend grobporige Fläche, die Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Dennoch blättert der Oberflächenauftrag nicht ab und wird nicht von Sonne und Wasser ausgebleicht. Die eigentlich graue Patina entwickelt sich, allerdings mit dem umweltfreundlichen Anstrich unsichtbar. Ein Nachstreichen ist bei den bewährten Farben erst nach vier bis fünf Jahren nötig. Im Vergleich: Holzlack blättert spätestens nach einem Jahr ab.

 

Holzfarbe hebt die Architektur hervor

Die Auswahl der Farbe für das Holz ist zweitrangig, allerdings in manchen Kommunen Deutschlands vorgeschrieben. Ein Schwedenhaus mit rotem Anstrich passt beispielsweise gut in eine Bauregion voller Ziegeldächer. Es fügt sich ebenso harmonisch in eine Häuserreihe von rotbraunen Blockhäusern oder aus Ziegeln gemauerten Bürgerhäusern ein.

 

Moderne Lasuren (in Schweden eben Holzfarben genannt) können in Grau sein (für benachbarte Betonfassaden), Weiß (wenn alle Nachbarn Stuckfassaden mögen) oder Grün (für begrünte Nachbarfassaden eine Bereicherung). Der Schutz für das Holz darunter bleibt gleich. Ebenfalls übertüncht die Lasurfarbe nicht die natürliche Maserung. Vor allem dieses natürliche Merkmal macht gut geschützte Holzfassaden aus.

 

Holzlasuren schützen vor Algen, Moosen und Ausdörren

Der Zweck des Anstrichs besteht darin, das Holz nicht zu »ersticken.« Es kann weiterhin seine Klimaregulierung wahrnehmen, Wasser hindurch lassen und wieder abgeben und dabei ohne Risse formelastisch bleiben. Allerdings muss die grobe Oberfläche geglättet werden, damit Algen und Moose in feuchten Jahreszeiten nicht an der Fassade anhaften.

 

Ohne Holzfarben würde diese Veränderung nicht nur optisch auffallen. Jedes Anhaften anderer Bioorganismen führt zum Verfall der Holzfassade. In Zeiten des Klimawandels würde Holz auch ausdörren. Seine Spannkraft, Elastizität und dennoch Formbeständigkeit würden verloren gehen. Dies kann bei einem kompletten Holzbauwerk dessen Lebensdauer drastisch verkürzen.

Fazit:

Als Holzfarbe werden in skandinavischen Bauländern Anstriche auf Holzfassaden in unterschiedlichen Farben bezeichnet. Eigentlich sind es Lasuren, die nur einen Teil der Holzporen versiegeln, jedoch die natürliche »Arbeit« des nachwachsenden Rohstoffs nicht beeinträchtigen. Die richtige Holzfarbe kann nach diesen Kriterien in jeder Bauregion den allgemeinen kommunalen Architekturen beliebig angepasst werden.