Trasszement, Trasszementmörtel

Trasszement Trasszementmörtel
Trasszement Trasszementmörtel Fotolia.de #217840226 | Urheber: Floydine

Trasszement wird aus gemahlenem vulkanischen Tuffstein hergestellt. Gegenüber anderen Mörtel- oder Zementarten hat Trasszement einige herausragende Eigenschaften, die besonders bei der Verarbeitung von Naturstein von großem Vorteil sind. Trasszementmörtel ist besonders widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Wird Trass dem Zement beigemengt, so reduziert sich der Kalküberschuss im Zement, so dass sich beim Aushärten weniger Poren bilden können. Durch die Reduzierung der Poren wird der Wasseraustausch durch Kapillarwirkung stark gesenkt, so dass es nicht zu Kalkausblühungen und Fleckenbildung am Mauerwerk kommt.

 

Wird Trasszement dem Beton beigemengt, so verbessert sich dessen Zugfestigkeit und Elastizität. Auch Risse die beim Aushärten des Betons entstehen werden durch Trass reduziert, da die Aushärtung des Betons verzögert wird, so dass beim Aushärtungsprozess weniger Wärme entsteht.

Trassmörtel Verarbeitung

Die Eigenschaften von Trasszement bzw. Trasszementmörtel sind bei der Verarbeitung von Natursteinen von großem Vorteil, da es weder zu Ausblühungen noch zur Fleckenbildung kommt. So wird Trasszementmörtel  beim Verlegen von Natursteinplatten und zum Mauern von Natursteinwänden eingesetzt. Trass macht vor allem die Fugen im Mauerwerk und im Plattenbelag wasserundurchlässig, was Frostschäden vorbeugt. Wird Trasszement dem Beton beigemengt erhöht sich auch dessen Dichtigkeit. Insbesondere bei Denkmalgeschützten Gebäuden wird Trass wegen seiner Eigenschaften zu Restaurationsarbeiten verwendet.

 

Woraus besteht Trasszement?

Bei Trass handelt es sich um magmatische Steine (Tuffgestein) oder Sedimentgesteine. Wenn der Tuffstein abgebaut, gemalen und getrocknet ist, bezeichnet man diesen als Trass. Die magmatischen Steine enthalten Kieselsäure, Aluminiumoxid und Alkalimetalle. Das Naturprodukt Trass kann in seiner reinen Form nicht als Zement eingesetzt werden, da Trass ohne Zusatz von Bindemitteln nicht aushärtet.  Damit der Trass als Zement eingesetzt werden kann, wird diesem noch Bindemittel beigefügt. Je nach Anwendungsgebiet können während der Zementherstellung noch weitere Stoffe, sogenannte Korrekturstoffe hinzugefügt werden. Typische Korrekturstoffe sind Quarzsand und eisenoxidhaltige Stoffe, welche zu einer besseren Sinterung das Zementes beitragen.

Die Basis für Trasszement bildet Portlandzement, welcher aus Ton, Kalkstein, Sand und Eisenerz besteht. Diese Mischung ist ein sogenanntes hydraulisches Bindemittel, welches auch an der Luft und unter Wasser aushärten kann, da der Zement keine Luft beim Aushärten aufnimmt. Hinweis: Trasszement kann man nicht selber machen, da die unterschiedlichen Inhaltstoffe genau aufeinander abgestimmt sein müssen. Zudem muss die Herstellung unter sehr hoher Hitzeeinwirkung erfolgen.

 

Normung:

Zementgemische mit Trasszuschlag sind entsprechend CEM II (Portlandkompositzement), CEM IV (Puzzolanzement), CEM V (Kompositzement) genormt. Der Zuschlagstoff Trass ist in der Norm DIN 51043 separat als puzzolanischer Tuffstein erfasst und beschrieben. Trass darf daher nur Oxide von Erdalkalimetallen und Alkalimetallen enthalten.

Vorkommen von Trass in Deutschland

Zur Trasszement – Herstellung wird Trass heute in Deutschland im Tagebau im Bereich des Nördlinger Ries abgebaut. Dieses Trassvorkommen ist durch einen Meteoriteneinschlag von Jahrmillionen entstanden. Des weiteren gibt es noch sehr ergiebige Trassvorkommen im Gebiet der östlichen Eifel.

 

Vorteile und Nachteile des hydraulischen Zement:

Vorteile:

  • Diese Zementmischung ist lange haltbar und  extrem widerstandsfähig.
  • Beim Verfugen von Natursteinen kommt es nicht zu hässlichen Kalkausblühungen.
  • Die Trassfugen sind wasserdicht und hochelastisch.
  • Der hydraulische Zement kann auch unter Wasser aushärten.
  • Der Zement lässt sich einfach verarbeiten und besitzt eine geschmeidige Konsistenz.
  • Die Zementmischung ist wenig rissgefährdet und spannungsarm als herkömmlicher Zement.
  • Der Trasszuschlag verbessert die Verarbeitbarkeit des Mörtelgemisches. Der Mörtel kann durch den Trass einfacher verdichtet werden.

Nachteile:

  • Die Aushärtung dauert länger als bei herkömmlichem Zement.
  • Bei stahlbewährten Betonbauteilen erzielt man bei der Verwendung von Trasszement keine guten Resultate.

Anwendungsgebiete von Trasszement bzw. Trasszementmörtel

Trasszementmörtel wurde schon von den alten Römern zum Mauern vor über 2000 Jahren verwendet. Jeder weiß, dass viele dieser Bauwerke noch heute stehen. Dies ist der beste Beweis für die Haltbarkeit dieses Baustoffes. Die Trass – Betonmischungen der Römer, welche auch andere Puzzolane als Zusatz enthielten sind auch unter dem Namen „römischer Beton“ bekannt. Insbesondere die römischen Wasserbauten wie z.B. Aquädukte wurden mit Hilfe von Trasszementmörtel erbaut. Trass wirkt für die Kalkzusätze im Mörtel wie ein Schutzmantel, der den Mörtel vor Umwelteinflüssen wie z.B. sauren Regen wirkungsvoll schützt und die Verwitterung verlangsamt. Zudem wird der Mörtel durch den Zusatz von Trass wasserresistenter.

 

  • Trasszementmischungen dienen als Fugenmaterial für Terrassenplatten aus Naturstein
  • Trassmörtel wird zum Erstellen von Mauern verwendet, die von beiden Seiten der Witterung ausgesetzt sind.
  • Auch zum Verfugen von Klinkerfassaden wird Häufig Trassmörtel eingesetzt.
  • Des weiteren wird Trasszement bei der Restauration von denkmalgeschützten Fachwerkfassaden verwendet.

Mischungsverhältnis von Trasszement

In der Regel gilt: Je stärker der Trasszement  (Bodenbelag oder Mauer) Frost und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, desto  mehr Trasszement sollten Sie der Mischung beimengen. Im nachfolgenden sind einige Mischungsverhältnisse exemplarisch aufgeführt. Je nach Beanspruchung könne die Mischungsverhältnisse von den Angaben unten abweichen.

 

Mischung für eine Natursteinmauer:

  • 1 Teil Trassmischung  + 5 Teile Sand

Mischung für eine Kinkermauer:

  • 2 Teile Trasszement + 6 Teile Sand

Mischung für Natursteintreppe oder Terrassenbelag:

  • 1 Teil Trasszement + 4 Teile Sand

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Wer mehr über das Mischungsverhältnis von Trasszement erfahren will, der sollte hier nachlesen >>.

Trasszement, Trassmörtel Preise und Kosten

Im Fachhandel wird Trasszementmörtel zu Preisen um ca. 11 Euro für einen 40 kg Sack angeboten. Trasszement wird ab ca. 6 Euro für einen 25 Kg Sack angeboten. Der Preis für Trasszement kann ist allerdings von Anbieter unterschiedlich. Es kann durchaus vorkommen, dass für einen 25 Kg Sack bis zu 14 Euro verlangt werden. Ein Preisvergleich zwischen den einzelnen Anbietern lohnt sich daher mit Sicherheit. Allerdings sollte man bei einem Preisvergleich auch die Kosten für den Transport des Zementes im Auge behalten. Auch hier sind die Kosten sehr unterschiedlich. Des Weiteren spielt bei dem Preis für Trasszement auch die Abnahmemenge eine entscheidende Rolle. bei einer Abnahme von einer Palette (56 Säcke) ist der Preis in der Regel viel günstiger. Falls größere Mengen an Trasszementmörtel benötigt werden, so ist es ratsam, wenn Sie sich ein Kosten – Angebot bei einem örtlichen Zementwerk einholen.