Schwedenfeuer selber machen: Bauanleitung

Schwedenfeuer selber machen
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Mit relativ geringem Aufwand können Sie ein Schwedenfeuer selber machen. Die nachfolgende Anleitung zeigt den Bau Schritt für Schritt.

Das Schwedenfeuer ist auch unter den Namen Finnenkerze, Russische Baumfackel und Schwedenfackel bekannt. Die Ursprünge des Schwedenfeuers reichen bis zum Dreißigjährigen Krieg zurück.

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Schwedische Soldaten verwendeten speziell mit Säge und Axt präparierte Baumstämme zur Befeuerung ihrer Lagerstätten. Durch den Kamineffekt, der beim Schwedenfeuer entsteht, wird der Sauerstoff angezogen, was die Verbrennung verbessert, so dass sogar frisch geschlagenes Holz verbrannt werden konnte. Dies hatte für die Soldaten den Vorteil, dass sie kein Brennholz mit sich führen mussten. Gegenüber einem herkömmlichen Lagerfeuer hat das Schwedenfeuer den Vorteil, dass es sehr Kompakt ist und somit mehrere Feuerstellen auf engen Raum möglich sind. Allerdings ist die Vorbereitung des Holzstammes für ein Schwedenfeuer erheblich aufwendiger als für ein herkömmliches Lagerfeuer.

Hinweis: Durch die ebene waagrechte Auflagefläche können Sie auch einen Kochtopf zum kochen auf das Schwedenfeuer stellen, vorausgesetzt das der Baumstamm eine entsprechende Stärke besitzt.

Anleitung: Schwedenfeuer selber machen

Heute zutage hat das Schwedenfeuer als Licht und Wärmequelle nur noch im Freizeitbereich Bedeutung. Gern wird das Schwedenfeuer bei Gartenpartys als Wärme- und sehr effektvolle Lichtquelle eingesetzt. In Baumärkten werden Schwedenfeuer häufig zum Kaufen angeboten, wobei die Preise für ein kleines Schwedenfeuer bei 7-12 Euro liegen.

Geeignetes Holz für die Schwedenfackel auswählen:

Holz für das Schwedenfeuer auswählen
Holz für das Schwedenfeuer auswählen Bild von Free-Photos auf Pixabay

Bevor Sie mit dem Schwedenfeuer selber machen beginne, sollten Sie das zum Bau benötigte Holz auswählen. Im Prinzip kann man zum Bau einer Schwedenfackel jedes Stammholz verwenden. Am Besten brennt Fichtenholz oder Kiefernholz. Diese beiden Holzarten geben das beste Flammen- bzw. Lichterspiel ab. Natürlich können Sie auch Laubholz wie Eiche, Buche, Birke oder Ahorn zum Eigenbau einer Baumfackel verwenden. Diese Hölzer glimmen zwar schneller, brennen allerdings nicht so effektvoll ab wie Nadelhölzer. Insbesondere das harte und schwere Eichenholz brennt nur sehr langsam.

Frisches Holz oder trockenes Holz zum Bau der Schwedenfackel verwenden?

Durch den beim Abbrand der Baumfackel entstehenden Hochofeneffekt ist es im Prinzip möglich frisch geschlagenes Holz für den Bau der Schwedenfackel zu verwenden. Allerdings entsteht beim Abbrand von frischem, feuchten Holz sehr viel Rauch. Zudem lässt sich feuchtes Holz wesentlich schlechter anfeuern. Feuchtes Holz brennt zwar länger, allerdings sind die Flammen- und Lichteffekte bei weitem nicht so schön wie beim Abbrand von trockenem Holz. Deshalb sollten Sie trockenes Holz zum Eigenbau des Schwedenfeuers verwenden.


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Hier eine kurze Übersicht über das Abbrand-Verhalten unterschiedlicher Hölzer:

HolzartAbbrand-Verhalten
trockenes Fichten und Kiefernholzbrennt relativ schnell ab, leicht anzuzünden, tolle Lichteffekte
trockenes Laubholz wie Eiche, Buche, Ahorn oder Birkeglimmt schnell, brennt relativ unspektakulär ab, geringe Flammenentwicklung
trockenes Holz allgemeinbrennt schnell an, geringe Rauchentwicklung, brennt schnell ab
feuchtes, frisch geschlagenes Holzrelativ scher anzuzünden, große Rauchentwicklung, rennt langsam ab

 


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Variante 1: Ein Schwedenfeuer selber machen

Schwedenfeuer selber machen Bauanleitung
Anleitung: Schwedenfeuer selber machen Bauanleitung

Benötigtes Werkzeug und Material:

  • Kettensäge
  • Fichten oder Kiefernstamm mit 20-40cm Durchmesser

Benötigter Arbeitsschutz:

  • Schnittschutzhose
  • Schnittschutzweste
  • Sicherheitsschuhe

Eine Schwedenfackel lässt sich mit relativ geringem Aufwand selber machen. Die nachfolgende Bauanleitung zeigt eine Möglichkeit der Herstellung auf. Man benötigt einen Fichten- oder Kiefernstamm mit 20-40 cm Durchmesser und einer Höhe von 50-130 cm.

  • Der Baumstamm wird mit einer Kettensäge senkrecht mit zwei Schnitten geviertelt, wobei der Schnitt nicht wie aus der nebenstehenden Bauanleitung ersichtlich, ganz durch den Stamm geführt werden darf, sondern ca. 8-10 cm vorher aufhört, damit der Stamm nicht auseinander bricht.
  • Hinweis: Bevor Sie den Baumstamm mit der Kettensäge bearbeiten, sollten Sie eine Mulde für den Anzünder oben in der Mitte in den Baumstamm einschneiden oder einfräsen. Dazu können Sie einen Forstnerbohrer mit 25-30 mm verwenden. Durch die Mulde für den Anzünder lässt sich das Schwedenfeuer wesentlich einfacher anzünden.
  • Dickere Baumstämme können auch mit mehreren Schnitten versehen werden. Der Baumstamm kann dann z.B. geachtelt werden
  • Der so präparierte Baumstamm wird dann auf einen feuerfesten Untergrund gestellt, wobei darauf zu achten ist dass sich in der Nähe des Standortes keine brennbaren Gegenstände befinden, da die Hitzeentwicklung bei einem Schwedenfeuer extrem groß ist.
  • Zum Anzünden des Schwedenfeuers wird ein Paraffin – Grillanzünder mittig von oben in die Schlitze hineingedrückt und dann angezündet. Das Feuer arbeitet sich dann von oben durch den Baumstamm durch, wobei sehr schöne Lichteffekte entstehen.

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Variante 2: Eine Schwedenfackel selber machen

Schwedenfackel selber machen
Anleitung: Schwedenfackel selber machen

Benötigtes Werkzeug und Material zum Schwedenfeuer selber machen:

  • Bohrmaschine
  • Holzbohrer mit mindestens 20 mm Durchmesser
  • Fichten oder Kiefernstamm mit 20-40cm Durchmesser

Eine weitere Methode ein Schwedenfeuer selber zu machen zeigt die zweite Bauanleitung. Hinweis: Diese Anleitung ist auch für nicht so versierte Heimwerker geeignet, die über keine Kettensäge mit der dazugehörige Schutzausrüstung verfügen.

  • Wie aus der Bauanleitung ersichtlich wird der Baumstamm senkrecht und waagrecht mit einem Bohrer von mindestens 20 mm Durchmesser, angebohrt, wobei sich die beiden Bohrungen in der Bodenebene des Baumstammes treffen.
  • Dieses Schwedenfeuer kann mit auch mit einem Paraffinanzünder oder durch Einfüllen von heißer Glut entzündet werden.
  • Wem dieser Herstellungsaufwand zu groß ist der kann auf die in Baumärkten zum Kaufen angebotenen Schwedenfeuer zurückgreifen, die meistens schon mit einem passenden Anzünder bestückt sind.

Einen geeigneten Platz für das Schwedenfeuer auswählen:

Sie sollten den Standort für die Baumfackel sorgfältig auswählen. Es ist in jedem Fall sinnvoll einen geeigneten Untersetzter zu verwenden, wenn der nicht feuerfest ist. Des weiteren sollten Sie auch einen möglichen Funkenflug mit einkalkulieren. An dem Standort für die Schwedenfackel dürfen sich keine Sträucher, Bäume oder Brennbare Gegenstände in unmittelbarer Nähe befinden. Des weiteren sollten Sie auch die lange Brenndauer und die beim Abbrand der Baumfackel entstehende sehr hohe Hitze von bis zu 1000° Celsius bei der Standortwahl berücksichtigen.


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Die Baumfackel anzünden:

Nachdem Schwedenfeuer selber machen kommt das Anzünden. Am besten eignet sich dazu ein Grillanzünder, welche oben in die gefräste Mulde oder in das Bohrloch gesteckt wird. Wenn Sie vorsichtig sind, können Sie auch ein wenig flüssige Ofenanzünder in die Mitte des gesägten Kreuzes spritzen. Hinweis: Beim Anzünden von einem Schwedenfeuer aus frisch geschlagenem Holz, entzündet man den Anzünder und Dreht die Baumfackel anschließend um stellt diese auf eine Ofenplatte. Wenn das Holz Feuer gefangen hat, können Sie die Schwedenfackel wieder umdrehen.

Tipp zur Gartengestaltung mit einem Schwedenfeuer:

Eine Schwedenfackel besitzt eine sehr kompakte Form, so dass diese relativ wenig Platz benötigt. Daher können Sie mehrere Baumfackeln im Garten als Wärme- und Lichtquelle aufstellen. Somit können Sie mit relativ wenig Aufwand tolle optische Lichteffekte in Ihrem Garten erzeugen. Je nach Stärke und Länge des Baumstammes brennt das Schwedenfeuer zwischen einer und vier Stunden und gibt dabei behagliche Wärme und ein fantastisches Lichterspiel ab.

Alle Angaben ohne Gewähr!