Sichtbetonklassen SB1 SB2 SB3 SB4

Sichtbetonklassen: SB1 SB2 SB3 SB4
Sichtbetonklassen: SB1 SB2 SB3 SB4

Früher wurde Sichtbeton hauptsächlich in Industriebauten oder öffentlichen Gebäuden als Baumaterial verwendet. In den letzten Jahren kam es zu einer Trendwende. Sichtbeton wird nun auch vermehrt im Innenbereich von Wohngebäuden eingesetzt. Der Werkstoff Beton wurde seit einiger Zeit weiterentwickelt, so dass sowohl bei der Farbgebung als auch bei der Oberflächenqualität große Fortschritte gemacht wurden.

Die 4 Sichtbetonklassen teilen den Sichtbeton bezüglich der Oberflächenqualität in mögliche Einsatzbereiche ein.


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Die 4 Sichtbetonklassen und den Anforderungen an die Ausführung der Qualität

Der Sichtbeton ist in Klassen SB 1 bis SB 4 eingeteilt. Die Klasse SB1 ist die Klasse mit den niedrigsten Anforderungen an die Oberflächenqualität, während die Klasse SB 4 die höchsten Ansprüche an die Qualität stellt.

Im Folgenden werden die einzelnen Sichtbetonklassen mit den Qualitätsanforderungen dargestellt:

Sichtbetonklasse SB1

An Sichtbeton der Klasse SB1 werden geringe gestalterische Anforderungen gestellt. Dieser Beton wird hauptsächlich im Kellerbereich oder Bereiche für die gewerbliche Nutzung eingesetzt. Die Betonoberfläche muss weitgehend geschlossen sein. An den Schalelementstößen ausgetretener Zementleim ist bis zu einer Breite von 20 mm und einer Tiefe von 10 mm zulässig. Auch Hell-/ Dunkelverfärbungen, Kratzer, Betonreste in Vertiefungen, Zementschleier und Reparaturstellen sind bei der Sichtbetonklasse SB1 zulässig. Allerdings sind Rahmenabdrücke der Schalungselemente und Rost- und Schmutzflecken unzulässig.


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Sichtbetonklasse SB2

Dieser Sichtbeton wird beispielsweise in Treppenhäusern und auch bei Stützwänden eingesetzt. Die Anforderungen an die Oberfläche des Betos sind bei der Klasse SB2 ebenfalls nicht besonders hoch. Die Betonoberfläche ist weitgehend geschlossen und einheitlich. An den Schalelementstößen ist ausgetretener Zementleim bis zu einer Breite von 10 mm und einer Höhe von 5 mm zulässig. Ebenso sind gleichmäßige, großflächige Hell-/ Dunkelverfärbungen, ein Versatz zwischen Betonabschnitten von bis zu 10 mm, Kratzer und Reparaturstellen zulässig. Bei der Sichtbetonklasse SB2 nicht zulässig sind Betonreste, Zementschleier und eine unterschiedliche Vorbehandlung der Schalhaut. Ein Feinmörtelaustritt auf dem vorherigen Betonierabschnitt muss zügig entfernt werden.

Sichtbeton der Klasse SB3

Dieser Beton wird hauptsächlich im Fassadenbereich bei Hochfassaden verwendet. Die Anforderungen an diesen Sichtbeton sind höher als bei den vorher genannten Klassen. Die Betonfläche muss weitgehend geschlossen und einheitlich sein. An den Schalelementstößen darf der Feinmörtelaustritt eine Breite von 10 mm und eine Tiefe von 5 mm aufweisen. Die Grate dürfen eine Höhe von bis zu 5 mm haben. Ein Versatz der Elementstöße ist bis zu 5 mm zulässig. Ebenfalls sind gleichmäßige Hell-/ Dunkelverfärbungen, Kratzer an Reparaturstellen, Zementschleier und Reparaturstellen zulässig. Bei der Sichtbarkeitsklasse SB3 nicht zulässig sind ein Aufquellen der Schalhaut, Betonreste, und unterschiedliche Arten der Vorbehandlung der Schalhaut.


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Sichtbeton Klasse SB4

Beton der Klasse SB4 ist für repräsentative Bauteile im Hochbau vorbehalten. An die Qualität werden daher besonders hohe Ansprüche gestellt. Die Betonoberfläche muss glatt und weitgehend geschlossen sein. An den Schalstößen austretender Zementleim ist bis zu einer Breite von 3 mm zugelassen. Gleichmäßige, großflächige Hell-/ Dunkelverfärbungen sind zulässig. Zementschleier, Kratzer an Reparaturstellen und Reparaturstellen sind nur in Abstimmung mit AG zulässig. Nicht zulässig bei der Klasse SB4 sind großflächige Verfärbungen durch unterschiedliche Stoffe bei der Vor und Nachbehandlung des Betons, Rost- und Schmutzflecken, sichtbare Schüttlagen, Betonreste und ein Aufquellen der Schalhaut.

Die oben genannten Anforderungen an Sichtbeton der unterschiedlichen Klassen sind bei weitem nicht vollständig. Wer mehr zu dem Thema erfahren will, der sollte die einschlägigen Regelwerke (z.B. Norm DIN 18217 ) lesen.


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Wozu dient die Einteilung in die Sichtbetonklassen?

Sichtbeton ist bei weitem nicht so leicht herzustellen wie eine herkömmliche Betonoberfläche, die verputzt wird. Schon kleine Fehler bei der Herstellung führen sehr schnell zu einem unansehnlichen Ergebnis. Eine geringe Veränderung der Betonzusammensetzung oder unterschiedliche Feuchtigkeitsverhältnisse können den Sichtbeton sehr schnell unansehnlich werden lassen. Die Sichtbetonklassen ermöglichen es Handwerken und Auftraggebern eine klare Einteilung bezüglich der Oberflächenqualität zu definieren. Somit ist es möglich, die Anforderungen bezüglich der Textur / Schalhaut, Porigkeit, Farbtongleichheit, Arbeitsfugen und Ebenheit zu bestimmen. In jedem Fall sollte der Handwerker den Bauherrn informieren, dass Schwankungen im optischen Erscheinungsbild häufig nicht vermieden werden können.

Alle Angaben ohne Gewähr!