Kryptos: Ein eigenes Mining Rig bauen

Vor vielen Jahrhunderten, im alten Klondike, waren es Goldgräber, die für Furore sorgten. Täglich standen sie mit ihrer Goldpfanne knietief im Fluss und schürften, was das Zeug hielt.

Der damalige Goldhändler ist der heutige Bitcoin Trader und geschürft wird nicht mehr irgendwo am Fluss, sondern bequem zu Hause mit dem passenden Mining Rig. Doch wie stellst du dir eine solche Mining-Station selbst zusammen? Es ist gar nicht so schwer, wenn du weißt, wie es geht!

Das Gehäuse als Basis für die Station

Der Trend geht zum Eigenbau, ob Werkzeugwand oder Mining Rig, findige Hobbyhandwerker kaufen nicht mehr von der Stange. Die wichtigste Basis für dein Mining Rig ist das Gehäuse. Die Ansprüche sind klar: Es muss stabil sein, es muss all deine Grafikkarten beherbergen können und mit etwas Glück sieht es dann auch noch gut aus. Du kannst verschiedene Materialien nutzen, gut geeignet sind Alurahmen, aber auch Modelle aus Holz, die du selber bauen kannst. Welche Maße du verwendest, hängt von der genutzten Hardware ab. Sorge für ausreichend Slots, sodass du im Zweifel auch noch aufrüsten kannst, wenn du mehr Power für deine Schürfkünste brauchst.

Die Grafikkarte als Herzstück des Rigs

Nachdem du alle Komponenten für das Gehäuse beisammen hast, solltest du dir Gedanken über die Hardware machen. Hier ist es wichtig zu vergleichen, denn die Preise für Grafikkarten steigen durch den Boom der Kryptowährungen massiv an. Im Januar 2021 konnten Grafikkarten einen Preiszuwachs von rund 30 Prozent erzielen, innerhalb von zwei Monaten. Manchmal kann es sich also lohnen, auf den richtigen Moment zu warten.

Mindestens sechs Grafikkarten sollten es sein, um ausreichend Energie für deinen Start im Mining-Business zu erzeugen. Manche Rigs bestehen aber auch aus 12 Karten und mehr, je nach vorhandenem Budget und Investitionsbereitschaft. Die Grafikkarten sind die Leistungsträger des ganzen Bauwerks, mit Kosten in Höhe von rund 2.000 Euro für sechs leistungsstarke Grafikkarten musst du rechnen, wenn du günstige Angebote bekommst.

Das Netzteil für den Strom

Sie sind wahre Energiefresser, die Grafikkarten, und daher solltest du beim Kauf deines Netzteils auf gar keinen Fall sparen. Es sollte in der Lage sein, mindestens 1.200 Watt Leistung zu bringen und über ausreichend 6-Pin und 8-Pin Stecker verfügen. Du wirst durch Vergleiche auch günstigere Netzteile finden, doch hier solltest du wirklich genau aufpassen.

Nicht jedes Netzteil, was dir mit 1.200 Watt angepriesen wird, kann diese Leistung auch konstant halten. Oft sind billige Netzteile ein Reinfall, weil du am Ende nur selten auf Maximalleistung kommen wirst. Im Schnitt musst du mit Kosten zwischen 220 und 250 Euro für ein gutes Netzteil rechnen! Bitte kauf nicht billiger und versuche lieber durch Gutscheine, Versandkostenrabatte und Sonderaktionen Geld zu sparen.

Mainboard, CPU, RAM und SSD – hier kannst du sparen

Das Mainboard, auch Motherboard genannt, ist tatsächlich so etwas wie die Mutter deines Rigs. Sie nimmt die Anschlüsse all deiner Grafikkarten auf und daher musst du darauf achten, dass entsprechend viele PCIe Anschlüsse verfügbar sind. Sechs Grafikkarten fordern sechs PCIe Anschlüsse usw. Bei deinem Mainboard solltest du, je nach Modell, mit einem Preis von 180 bis 250 Euro rechnen. Der Sockel ist im Preis schon mit inbegriffen.

In Sachen Prozessor brauchst du nicht besonders tief in die Tasche zu greifen, ein simpler Core-i3 Prozessor reicht vollkommen aus. Sogar mit Dualcores, wenn du sie gebraucht noch irgendwo kaufen kannst, bekommst du ein funktionsfähiges Rig erstellt. Die Kosten für den Prozessor können zwischen 50 und 100 Euro liegen.

Der dritte Bestandteil, bei dem du nicht tief in die Tasche greifen musst, ist der Arbeitsspeicher. Wenngleich DDR3 bereits bei leistungsstarken Gamingrechnern State of the Art ist, kannst du für ein Mining Rig problemlos auf DDR2 zurückgreifen. Acht Gigabyte sollten es aber mindestens sein, damit dein System dauerhaft läuft. Dafür kommen Kosten von rund 40 Euro auf dich zu.

Ganz ohne Festplatte geht es auch beim Mining Rig nicht. Teuer muss das Modell aber nicht sein und besonders viel Speicherplatz brauchst du auch nicht. Du solltest aber, aufgrund der Geschwindigkeit, immer auf ein SSD Modell zurückgreifen, damit die Mining-Software schnell und effizient arbeiten kann. Für eine Festplatte mit 128 GB Speicher musst du mit Kosten von rund 30 Euro rechnen.

Fazit: Mining Rig als Investment kann sich lohnen

Wenn du die Welt der Kryptowährungen faszinierend findest und Lust hast, selbst ins Geschäft einzusteigen, kann ein Mining Rig durchaus praktisch sein. Wenn deine Komponenten besorgt sind, geht es eigentlich nur noch darum, sie im Rahmen zu befestigen. Anders als beim PC bleibt das Gehäuse in der Regel offen. Mittels Risern ist es möglich, mehr als sechs Grafikkarten am Mainboard anzuschließen und so für ein funktionsfähiges System zu sorgen. Wenn du dein System vor Staub schützen möchtest, kannst du Plexiglas verbauen. Allerdings musst du darauf achten, dass es nicht zu einem Hitzestau aufgrund der hohen Leistung kommt. Wasserkühlung hat sich in diesem Fall bewährt, kostet aber noch einmal extra Geld.