Anleitung: Wärmebrücken isolieren

Wärmebrücken, die irrtümlicher Weise auch als Kältebrücken bezeichnet werden, entstehen dann wenn Wärme von innen an einer Stelle schneller nach außen entweicht, als an den besser isolierten Gebäudeteilen. Die Folgen von Wärmebrücken spürt man finanziell und nach einiger Zeit auch gesundheitlich.


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Durch den schnellen Wärmeverlust, der auf Grund der mangelhaften Isolierung auftritt, können die Heizungskosten erheblich steigen. Durch die Kondensfeuchtigkeit entstehen im Bereich der Wärmebrücken Bauschäden wie Schimmelbildung und Durchfeuchtung. Des weiteren besteht durch das ungesunde Raumklima und den Schimmel eine erhebliche Gesundheitsgefährdung. Aus diesen Gründen sollte man eventuell vorhandene Wärmebrücken isolieren. Man unterscheidet unterschiedliche Arten von Wärmebrücken:

Wärmebrücken Isolierung am Fenster

  • Bei den sogenannten konstruktionsbedingten Wärmebrücken liegt der Wärmeverlust an bestimmten Bauteilen. Wenn beispielsweise der Fensterrahmen, die Fensterstürze oder die Rollladenkästen nicht fachgerecht isoliert sind, können an diesen Bauteilen Wärmebrücken entstehen.
  • Bei den geometrischen Wärmebrücken liegt der Wärmeverlust an der Form des Bauteils. Wenn die wärmeübertragende Fläche ungünstig gestaltet ist, so dass die Wärme abgebende Fläche größer ist als die Fläche die die Wärme aufnimmt, entsteht zwangsläufig eine Wärmebrücke. Außenecken an Gebäuden sind typische Beispiele für geometrische Wärmebrücken.

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Damit man Wärmebrücken isolieren kann, muss man diese zuerst ausfindig machen. Wenn schon Bauschäden wie Durchfeuchtung oder gar Schimmel sichtbar sind, ist diese Aufgabe weniger schwierig. So lange sollte man allerdings nicht warten. Für einen Laien ist das Auffinden von Wärmebrücken kaum möglich. Deshalb sollte man sich an einen Fachmann wenden, der mit einer Wärmebildkamera eine Gebäudethermografie erstellt. Die Wärmebildkamera zeigt dabei durch unterschiedliche Farben die Wärmeverluste an den Gebäudeteilen auf. Wenn die Wärmebrücken ausfindig gemacht wurden, so können diese häufig auch nachträglich ohne großen Aufwand isoliert werden. Schon beim Anbringen der Isolierung sollte man darauf achten, dass durch unsachgemäße Ausführung keine Wärmebrücken entstehen. Wenn beispielsweise ein Wärmedämmverbundsystem an der Fassade angebracht werden soll, so sollten Fugen zwischen den Dämmplatten unbedingt vermieden werden. Sollten bei der Montage der Dämmplatten trotzdem Fugen auftreten, so müssen diese mit Dämmschaum geschlossen werden. An den Übergängen zum Fensterrahmen und zur Fensterbank müssen spezielle Dichtungen eingeklebt werden, um einen Wärmeverlust zu vermeiden.


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Auch am Übergang der Dämmplatten zum Dach muss eine Dichtung angebracht werden. Wenn eine Wärmedämmung von Innen erfolgen soll, so ist in den meisten Fällen eine Dampfsperre erforderlich, die die Bildung von Kondensfeuchtigkeit verhindert. Auch ein zu geringer Dachüberstand kann zur Bildung von Wärmebrücken führen. Wenn der Dachüberstand zu gering ist, so kann Regen die Wände durchfeuchten. Feuchte Wände leiten die wärme besser, so dass ein erheblicher Wärmeverlust entsteht. In so einem Fall erreicht man mit dem Isolieren der Wärmebrücken nicht sehr viel. Besser ist es den Dachüberstand zu vergrößern, um die Wände vor Feuchtigkeit zu schützen.

Fazit: Wärmebrücken können an sehr vielen Stellen an einem Gebäude auftreten. Man sollte nicht erst warten, bis diese Bauschäden verursachen. Besser ist es einen Fachmann zu beauftragen, der die Wärmebrücken ausfindig macht und Ratschläge zu deren Isolierung gibt.