Unkrautvernichter

Unkrautvernichter
Unkrautvernichter

Als Unkrautvernichter werden chemische Substanzen bezeichnet, die unerwünschte Pflanzen, sogenanntes Unkraut entfernen bzw. das Wachstum dieser Unkräuter unterbinden. Im weiteren Sinn werden Unkrautvernichter auch als Pestizide bezeichnet, obwohl diese Bezeichnung im eigentlichen Sinn nur für tierische Schädlinge verwendet wurde. Es gibt Unkrautvernichter die sämtliche Pflanzen vernichten und solche die nur auf bestimmte Pflanzen wirken. Pestizide die alle Pflanzen zerstören werden überall dort eingesetzt, wo jeglicher Pflanzenwuchs unerwünscht ist, wie z.B. gepflasterte Wege oder Terrassen. Sollen nur spezielle Unkräuter beseitigt werden so muss man auf einen selektiven Unkrautvernichter zurückgreifen.


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Die selektiven Pestizide wurden mit großem Aufwand für die Landwirtschaft entwickelt um Nutzpflanzen vor schmarotzenden Pflanzen zu schützen. Neben chemischen Unkrautvernichtern gibt es auch mechanische oder physikalische Methoden um Unkraut zu beseitigen.

Einzelne Unkräuter entfernen:

Einzelne Unkräuter können mit einem Unkrautstecher wirkungsvoll entfernt werden.

  • Ein Unkrautstecher ist ein länglicher spitz zulaufender Löffel, der das Unkraut samt der Wurzel aussticht.
  • Um die Zwischenspalten von Pflastersteinen von Unkraut zu befreien eignen sich auch spezielle Gasbrenner, die das Unkraut ansengen, so dass es nach kurzer Zeit abstirbt.
  • Keinesfalls sollte man Hausmittel wie Essig, Essigessenz oder Essigreiniger als Unkrautvernichter einsetzen. Zum einen ist die Verwendung von Essig als Unkrautvernichter verboten und kann empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen, zum anderen wird durch die Essigsäure der Ph-Wert des Bodens empfindlich gestört und es werden nicht nur das Unkraut, sondern auch wichtige nützliche Insekten vernichtet. Auch wenn Essig biologisch ist, kann er im Garten großen Schaden anrichten.
  • Wer Unkraut auf dem Rasen beseitigen will, der kann auch einen speziellen Rasendünger verwenden, der einen Unkrautvernichter enthält.

Unkrautvernichter: Wirkungsweise von unterschiedlichen Mitteln

Unkrautvernichter im Einsatz
Unkrautvernichter im Einsatz

Systemische Unkrautvernichter

Systemische Herbizide werden nach dem Aufspritzen auf die Blätter von diesen aufgenommen und dann über den Pflanzensaft bis zur Wurzel transportiert. Der Stoffwechsel der Pflanzen wird durch diese sogenannten Wuchsstoff-Herbizide gehemmt. Durch die systemischen Herbizide wird die Pflanze vollkommen vernichtet. Auch mehrjährige Pflanzen sterben vollkommen ab. Allerdings wirken die systemischen Herbizide wesentlich langsamer als Kontaktherbizide. Die Wirkung ist erst nach einige Tagen zusehen. Diese Unkrautvernichter wirken am Besten bei hohen, schwülen Temperaturen, da die Pflanzen aktiv am Transport des Herbizides mitwirken müssen, damit das Herbizid bis zu den Wurzeln gelangt.

Kontaktherbizide

Die meisten im Fachhandel angebotenen Unkrautvernichter sind sogenannte Kontaktherbizide. D.h. diese Herbizide wirken auf die grünen Blätter der Pflanzen. Viele dieser Kontaktherbizide verätzen das grüne Laub. Die Pflanzen verwelken in sehr kurzer Zeit. Laub, welches nicht mit dem Kontaktherbizid in Berührung kommt, wird nicht verätzt und gedeiht weiter. Der Einsatz von Kontaktherbiziden ist in der Regel nur bei einjährigen Unkräutern sinnvoll, da diese nach kurzer Zeit eingehen und nicht wieder austreiben. Mehrjährige Unkräuter trieben meistens nach kurzer Zeit wieder aus, da deren Wurzeln nicht von dem Kontaktherbizid angegriffen werden. Da viele Gartenunkräuter wie z.B. Löwenzahn mehrjährig sind macht der Einsatz von Kontaktherbiziden im Garten meistens wenig Sinn. Kontaktherbizide sollten bei trockener Witterung auf die Pflanzen gesprüht werden, da Regen das Herbizid abwäscht und die Wirkung nicht sehr effektiv ist.


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Bodenherbizide

Diese Herbizide greifen den Samen der Pflanzen im Boden an. Oft enthalten Rasenherbizide auch Bodenherbizide. Einigen Rasendüngemittel sind derartige Unkrautvernichter beigemengt.

Totalherbizide

Der Einsatz von Totalherbiziden sollte gut überlegt werden, da diese sowohl Unkräuter als auch Nutzpflanzen vernichten. Man sollte diese Herbizide nur einsetzen, wenn genügend Abstand zu den Nutzpflanzen besteht. Die Nutzpflanzen sollten zusätzlich mit Folie abgedeckt werden, da der Wind das Herbizid weiter im Garten verbreitet.

Unkrautvernichter auf biologischer Basis

Diese Unkrautmittel basieren meistens auf Substanzen, welche in der Natur vorkommen. Im Labor werden diese Substanzen synthetisch hergestellt. Häufig dient Essigsäure als Basis für diese Mittel. Auch Pelargonsäure und Maleinsäurehydrazid wird bei diesen Unkrautmitteln verwendet.

Bei Unkraut im Rasen wirken Rasen-Herbizide

Rasen-Herbizide sind selektiv wirkende Unkrautmittel. Diese Herbizide greifen nur zweikeimblättrigen Unkräuter an. Die Gräser werden von diesen Mitteln nicht angegriffen. Allerdinge haben diese selektiv wirkenden Mittel den Nachteil, dass Unkräuter wie z.B. die Quecke nicht angegriffen wird, da diese zu den Gräsern zählt. Nach dem Einsatz von Rasen-Herbiziden werden noch eine Reihe von Unkräutern im Rasen zu finden sein. Rasenherbizide trägt man am Besten durch Spritzen auf den Rasen auf. Damit das Herbizid seine volle Wirkung entfalten kann sollten die Temperaturen Nachts über 10° Celsius liegen.

 

Essig und Essigessenz als Unkrautvernichter

Essig als Unkrautvernichter
Essig als Unkrautvernichter

Im Internet wird auf vielen Seiten Essig bzw. Essigessenz als das biologische Unkrautmittel der Wahl angepriesen. Zweifellos vernichtet Essig bzw. Essigessenz das Unkraut sehr gut. Auch wenn es sich um ein biologisches Unkrautmittel handelt, sind die Auswirkungen auf den Boden sehr negativ. Der PH-Wert des Bodens verändert sich durch den Einsatz von Essig. Diese PH-Wert Veränderung ist sehr lange anhaltend und ökologisch schädlich. Daher ist Essig als Unkrautmittel verboten.

Hinweis:  Das Pflanzenschutzgesetz besagt, dass jedes Pflanzenschutzmittel, gleich ob auf biologischer oder chemischer Basis einer Zulassung bedarf. Essig und Essigessenz haben keine Zulassung als Pflanzenschutzmittel. Deshalb darf Essig nicht zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden. Bei Zuwiderhandlung drohen empfindliche Geldbußen. Auch der Einsatz von Salz zur Unkrautbekämpfung ist nicht zulässig. Es drohen bei Zuwiderhandlung ebenfalls Geldbußen.

Kochendes Wasser zur Unkrautbekämpfung

Kochendes Wasser ist wohl das einzige biologische Hausmittel, dass zur Unkrautvernichtung eingesetzt werden darf. Das kochende Wasser gieß man einfach auf das Unkraut und entfernt die Pflanzenreste nach dem Trocknen. Das Abbrühen schädigt den Organismus des Unkrautes nachhaltig, so dass diese abstirbt. Aber Vorsicht: Das kochende Wasser darf nur auf das Unkraut gegossen werden, da auch Nutzpflanzen durch die Hitze geschädigt werden.


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Hilfe bei Unkraut zwischen den Pflastersteinen

Unkraut zwischen den Pflastersteinen ist sehr lästig und zudem stört diese die Optik des Plattenbelages erheblich. Leider ist das Unkraut zwischen den Pflastersteinen sehr hartnäckig. Ein herausziehen von Hand ist meistens nicht möglich. Ein Fugenkratzer kann hier Abhilfe schaffen. Mit dem Fugenkratzer braucht man nur entlang der Fugen schaben. Das Unkraut wird gelöst und lässt sich leicht mit der Hand entfernen. Alternativ kann man auch einen mit Gas betriebenen Unkraut-Abflammer einsetzen. Durch die extrem heiße Gasflamme wird das Unkraut nachhaltig geschädigt und kann nach dem Abflammen sehr einfach mit einem groben Besen entfernt werden.

Löwenzahn bekämpfen

Löwenzahn entfernen
Löwenzahn entfernen

Bei Löwenzahn handelt es sich um ein sehr hartnäckiges Unkraut mit einer Pfahlwurzel. Ein Herausziehen von Hand ist auf Grund der Pfahlwurzel nahezu unmöglich. Das Blattgrün reißt ab und die Pflanze wächst innerhalb kürzester Zeit wieder nach.  Aber genau diese Pfahlwurzel ist auch der Schwachpunkt des Löwenzahn. Mit einem Pfahlwurzelstecher lässt sich die Pfahlwurzel spielend einfach entfernen. Nach dem Entfernen der Pfahlwurzel kann der Löwenzahn nicht mehr nachwachsen.