Scheibenputz auftragen: Reibeputz richtig strukturieren

Scheibenputz auftragen: Anleitung
Scheibenputz auftragen

Scheibenputz auch unter dem Namen Reibeputz bekannt,  besitzt eine feine Struktur und ist wahrscheinlich der am häufigsten verwendete Edelputz. Dieser Putz eignet sich sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Der Scheibenputz besitzt eine Körnung bis zu maximal 2 mm. Durch die relativ feine Körnung entsteht beim Abreiben des Putzes eine sehr dünne Putzschicht, wobei die Struktur sehr gleichmäßig und fein ist.

Das Material für den Scheibenputz auswählen

Scheibenputz wird im Fachhandel als Silikatputz oder als mineralischer Putz angeboten. Diesen Reibeputz muss man selber mit Wasser anrühren. Es gibt allerdings auch fertige Putzmischungen auf Dispersionsbasis, die man nur durchrühren muss, bevor man diese auftragen kann.
Ein mineralischer Putz hat den Vorteil, dass dieser diffusionsoffener als ein Dispersionsputz ist und somit das Raumklima verbessert. Allerdings kann man mineralische Putze nur mit natürlichen mineralischen Pigmenten abtönen, so dass starke Farben eher schwierig herzustellen sind. Es entstehen beim Abtönen Farbtöne in zahlreichen Abstufungen. Ein Scheibenputz auf Dispersions- oder Kunstharzbasis kann in nahezu jedem Farbton eingefärbt werden.


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Kurzanleitung:  Scheibenputz richtig verarbeiten und auftragen

Scheibenputz / Reibeputz auftragen
Scheibenputz / Reibeputz auftragen

 

  • Bevor man den Scheibenputz auftragen kann, muss der Unterputz vorbereitet werden. Der Unterputz muss sauber, eben, staub- und fettfrei sein. Unebenheiten müssen vor dem Auftragen des Putzes gespachtelt werden. Stark saugende Untergründe sollten mit einem Tiefengrund gestrichen werden. Je nach Art des Scheibenputzes ist auch ein Anstrich mit einem Haftgrund zu empfehlen.
  • Alle Bauteile, die nicht verputzt werden sollen, müssen sorgfältig mit Abdeckfolie und Malerkrepp abgeklebt werden.
  • Nun kann man den Scheibenputz anrühren. Reibeputz auf mineralischer Basis wird unter Zugabe von Wasser angerührt, während Dispersionsputz nur durchgerührt werden muss, bis dieser klumpenfrei und homogen ist. Man sollte nur soviel Putz anrühren, wie man in der vom Hersteller vorgegebenen Verarbeitungszeit auftragen kann. Nach dem Anrühren des Putzes lässt man diesen entsprechend der Herstellerangabe einige Zeit ruhen, bevor dieser vor dem Auftragen nochmals durchgerührt wird.
  • Nun wird der Scheibenputz mit schräg gestellter Kelle in Kornstärke aufgezogen. Es ist ratsam, die Kellenoberfläche nur zur Hälfte mit Putz zu füllen, da dies das Aufziehen des Putzes erleichtert.
  • Als Nächstes beginnt man mit dem sogenannten Abscheiben, was dem Putz auch seinen Namen verliehen hat. Durch das Abscheiben werden die Körner von Farbpigmenten befreit. Dies verleiht dem Putz eine ganz besondere Struktur und Oberfläche. Das Abscheiben kann man mit einer Traufel und/ oder mit einem Kunststoffreibebrett durchführen. Auch ein Schwammbrett ist zum Abscheiben geeignet. Das Schwammbrett hebt die Kornstruktur mehr hervor, so dass der Scheibenputz gröber wirkt. Beim Abscheiben führt man mit leichtem Druck kreisförmige Bewegungen aus, bis die Kornoberfläche freigelegt ist.
  • Hinweis: Wenn größere Flächen verputzt werden sollen, so ist es ratsam zu zweit zu arbeiten. Der eine trägt den Putz auf, während der andere diesen mit der Traufel abscheibt.

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Scheibenputz auftragen: Schritt für Schritt Anleitung

Diese Anleitung ist für nicht so versierte gedacht. Hier wird Schritt für Schritt das Verarbeiten und Auftragen des Putzes beschrieben. Es ist ratsam vor dem Auftragen des Putzes die gewünschte Wandfarbe auszusuchen. Die Farbe kann dem Scheibenputz als Abtönfarbe beigemengt werden. Dies hat den Vorteil, dass der Putz später nicht mehr gestrichen werden muss. Für das Verputzen werden die folgenden Werkzeuge und Materialien benötigt:

Werkzeuge:

  • ein Rührgerät zum Putz anrühren
  • Mauerkelle für das Reibeputz – Auftragen
  • zum Putz Abziehen einen Edelstahlglätter
  • ein Reibebrett zum Strukturieren des Putzes
  • eine Malerrolle oder Quast
  • beim Verputzen im Außenbereich kann eventuell ein Gerüst erforderlich sein

Material zum Verputzen:

  • Abdeckfolie und Klebeband
  • Spachtelmasse zum Ausgleichen von Unebenheiten
  • Tiefengrund zur Vorbehandlung der Wand
  • eventuell Haftgrund

Bevor man mit dem eigentlichen Scheibenputz auftragen beginnen kann, muss die betreffende Wand vorbereitet werden. Da der Scheibenputz sehr dünn aufgetragen wird, sind alle Unebenheiten in der Wand zu sehen. Daher ist eine gründliche Vorbereitung bei diesem Putz besonders wichtig. Werden die Vorarbeiten nicht sorgfältig ausgeführt, so wird das optische Ergebnis sehr mangelhaft ausfallen.

1. Die Wand für den Reibeputz vorbereiten

Bevor die Wand vorbereitet werden kann, ist es ratsam den Boden, die Fenster und alle Bauteile, welche nicht mit dem Scheibenputz in Berührung kommen sollen, sogfältig mit Abdeckfolie und Kreppband abzukleben. Das Abkleben erspart einem später aufwendige Reinigungsarbeiten. Die Vorbereitung der Wand erfolgt folgendermaßen:

  • Unebenheiten oder Risse in der Wand müssen mit Spachtelmasse gespachtelt werden. dies Spachtelmasse wird mit einem Spachtel aufgetragen und glatt gezogen.
  • stark saugende Untergründe müssen unbedingt mit einem Tiefengrund gestrichen werden. Dazu eignet sich ein Malerquast oder eine Farbrolle.
  • Je nach Art des Untergrundes ist ein Anstrich mit einem Haftgrund empfehlenswert. Wenn man sich über die Eigenschaften des Untergrundes nicht im Klaren ist, ist ein Streichen mit einem Haftgrund in jedem Fall zu empfehlen.
  • Falls eine Außenwand verputzt werden soll, so ist es empfehlenswert, diese vor dem Verputzen gründlich zu reinigen.

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2. Den Scheibenputz anrühren

Reibeputz anrühren
Reibeputz anrühren Fotolia.de #239343299 | Urheber: Ingo Bartussek

Im Fachhandel wird Scheibenputz in Form von Dispersionsputz und auf Pulver-Basis angeboten. Dispersionsputz ist am einfachsten zu verarbeiten.  Dieser Reibeputz wird in Kübeln angeboten. Zum Anrühren wird der Kübel geöffnet und mit einem Rührgerät durchgerührt. Beim Anrühren ist darauf zu achten, dass die Masse solange durchgerührt wird bis diese vollkommen homogen und klumpenfrei  ist . In Sackware wird Scheibenputz in Pulverform angeboten. Vor dem Anrühren muss der Putz mit Wasser vermengt werden. Wichtig ist dabei, dass die Herstellerangaben genau befolgt werden.

Tipps und Hinweise zum Anrühren des Reibeputzes:

  • Achten Sie bei Sackware genau auf des Mischungsverhältnis zwischen Putz und Wasser. Das Mischungsverhältnis ist auf dem Gebindesack angegeben.
  • Wird der Putz zu dickflüssig angerührt, so hält dieser nicht an der Wand und fällt zu Boden.
  • Ein zu dünnflüssig angerührter Putz läuft die Wand hinunter.
  • Der Eimer zum Anrühren des Putzes muss sauber und stabil sein.
  • Falls ein farbiger Putz erwünscht ist, so können Sie dem Gemisch während dem Anrühren Farbpigmente beimengen.
  • Nach dem Anrühren sollte man den Scheibenputz einige Zeit ruhen lassen und diesen anschließend nochmals durchrühren.

3. Den Scheibenputz auftragen

Scheibenputz mit dem Edelstahlglätter auftragen
Scheibenputz mit dem Edelstahlglätter auftragen Fotolia.de #171305705 | Urheber: sawitreelyaon

Das Auftragen des Scheibenputzes erfordert etwas Erfahrung. Allerdings solle es mit der nachfolgenden Anleitung auch für nicht so geübte Heimwerker möglich sein den Putz aufzuziehen und ein ansehnliches Ergebnis zu erhalten. Mit der Mauerkelle geben Sie nun etwas Putz auf den Edelstahlglätter. Mit dem Edelstahlglätter lässt sich der Putz relativ einfach auf die Wand bringen. Die nachfolgenden Punkte sollte Sie beim Auftragen des Putzes beachten:

  • Die Maurerkelle füllen Sie etwa zur Hälfte mit Putz. Diesen übertragen Sie anschließend auf den Edelstahlglätter.
  • Nun tragen Sie den Reibeputz auf die Wand auf und ziehen die Fläche glatt. Zum Glatt ziehen wird der Edelstahlglätter steil gehalten.
  • Wichtig bei dieser Arbeit ist, dass der Scheibenputz überall gleichmäßig stark aufgetragen wird. Hinweis: Die richtige Schichtstärke des Putzes erkennt man an der Kornstärke. Der Scheibenputz darf nur in Kornstärke aufgetragen werden. D.h. es sollten keine Körner übereinander liegen.

 

4. Strukturieren (Abscheiben) der Putzoberfläche

Reibeputz mit einem Schwammbrett strukturieren
Reibeputz mit einem Schwammbrett strukturieren Fotolia.de #102224095 | Urheber: Animaflora PicsStock

Durch das Strukturieren erhält die Putz seine charakteristische Oberfläche, da die im Putzgemisch enthaltenen Körner von der Farbe befreit werden. Zum Scheibenputz Strukturieren kann man eine Traufel, ein Kunststoffreibebrett oder ein Schwammbrett verwenden. Wenn möglich sollte man beim Strukturieren zu zweit arbeiten. Einer trägt den Reibeputz auf die Wand auf, der andere strukturiert diesen. Durch diese Arbeitsweise werden hässliche Übergänge vermieden. Zudem geht die Arbeit wesentlich schneller. Hinweis: Es ist ratsam das Strukturieren vorher an einer Gipskartonplatte zu üben, wenn man noch über sehr wenig Erfahrung beim Verputzen verfügt. Beim Strukturieren geht man folgendermaßen vor:

  • Damit der Putz nicht antrocknet muss das Strukturieren ca. 1/4 Stunde nach dem Auftragen durchgeführt werden. Hinweis: Ist die Putzoberfläche angetrocknet, so kann diese nicht mehr strukturiert werden.
  • Das Kunststoffreibebrett wird je nach gewünschter Struktur entweder kreisförmig, kreuzweise, diagonal oder waagrecht über die Putzoberfläche geführt.
  • Beim Abscheiben sollten Sie darauf achten, dass keine Übergänge entstehen, und die Struktur gleichmäßig wird.
  • Abgeklebte Flächen sollten nach dem Strukturieren sofort von dem Klebeband befreit werden, das dieses sich nach dem Trocknen des Putzes nicht mehr oder nur sehr schwer abziehen lässt.

Tipp:

Wenn man zum Strukturieren ein Schwammbrett verwendet, so wird so wird die Struktur der Körner besser hervorgehoben und die Scheibenputz – Oberfläche erscheint gröber. Das Schwammbrett wird dabei kreisförmig über die Putzoberfläche geführt.

 

Scheibenputz Preise und Kosten

Für einen Reibeputz auf Dispersionsbasis liegen die Preise bei ca. 30-35 Euro für einen 25 Kg Kübel. Im Vergleich dazu liegen die Kosten für 25 Kg Sackware bei ca. 15-25 Euro. Natürlich spart man sich bei der Verwendung von Sackware eine Menge Kosten ein. Allerdings sollte man die Vorteile eines Reibeputzes auf Dispersionsbasis nicht vernachlässigen. Zum Einen benötigen Sie zum Anrühren weniger Zeit und zum Anderen hat der Putz die richtige Konsistenz. Insbesondere wenn nur kleine Flächen verputzt werden sollen, kann ein Scheibenputz auf Dispersionsbasis von Vorteil sein. Sollen hingegen größere Flächen verputzt werden, so ist Sackware auf Grund des günstigeren Preises klar im Vorteil.