Anleitung: Eine Lochkamera selber bauen

Die heutigen Fotoapparate sind hochkomplizierte Geräte. Dennoch basiert das Funktionsprinzip auf dem einer einfachen Lochkamera. Im Gegensatz zu einer modernen Kamera läßt sich eine Lochkamera recht einfach selber bauen. Die folgende Bauanleitung zeigt, wie man eine Lochkamera aus einer Holzkiste bauen kann.


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Die zum Bau der Kamera benötigten Werkzeuge sind in der Regel in jeder Heimwerker – Werkstatt zu finden. Die Holzbox für die Lochkammera kann aus Sperrholz oder auch aus einer Spanplatte gefertigt werden. Die Bauanleitung unten beschreibt den Bau einer funktionsfähigen Kamera, mit der mehrere Bilder gemacht werden können, ohne dass die Holzbox geöffnet werden muss. Wichtig beim Selbstbau der Lochkamera ist, dass die Box absolut lichtundurchlässig gefertigt werden muss, da ansonsten der innen befindliche Film belichtet wird.

Bauanleitung: Eine funktionsfähige Lochkamera bauen

Lochkamera Bauplan: Seiten und Fronansicht
Lochkamera Bauplan: Seiten und Fronansicht

 


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  • Zuerst wird der Kamerakasten aus Sperrholz oder Spanplatten hergestellt. Die Holzplatten sollten eine Stärke von ca. 8 mm besitzen. Die Grundplatte wird auf ein Maß von 14×14 cm zugeschnitten. Auf die Grundplatte wird nun entsprechend der Bauanleitung unten eine Holzrahmen mit einer Höhe von ca. 10 cm geleimt.
  • An der oberen Kante wird der Holzrahmen mit 10×10 mm starken Holzleisten verstärkt. Die Holzleisten werden dazu einfach mit Leim an dem Rahmen der Lochkamera festgeklebt.
  • Nun wird die Blende für die Lochkamera hergestellt. Dazu bohrt man entsprechend dem Bauplan unten ein Loch mittig, zentriert mit einem Durchmesser von 10 mm in eine Seite des Holzrahmens. Die Bohrung von 10 mm ist natürlich viel zu groß für eine Lochkamera Blende. Die eigentliche Blende wird aus dünnem Alublech hergestellt. Eine leere Getränkedose ist zum Bau einer Kamerablende bestens geeignet. Dazu schneidet man mit einer Schere ein rechteckiges Stück Blech aus der Dose. Dieses Blechstück walzt man anschließend plan. Nun bohrt man mit einer feinen Stecknadel in die Mitte des Blechstücks ein kleines Loch. Der Durchmesser für das Blendenloch sollte unter 1 mm liegen, da der Film ansonsten zu stark belichtet wird. Das Blechstück wird nun genau mittig über dem 10 mm Loch auf dem Kamerakasten festgeklebt.

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  • Als Nächstes wird die Halterung für den Film gebaut. Für die Halterung kann man ein ca. 5-6 cm langes Kunststoffrohr verwenden, dessen Durchmesser etwas über dem der Filmrolle liegt. In diese Kunststoffrolle wird seitlich ein Schlitz mit einer Kleinbohrmaschine gefräst, so dass sich der Film hindurch schieben lässt. Die Kunststoffrolle wird dann senkrecht, entsprechend der Bauanleitung unten an die innere Rückwand der Lochkamera geklebt.
  • Damit man den Film weiter spulen kann, muss noch eine geeignete Filmspule gebaut werden. Dazu klebt man ca. 5-6 cm von der Filmhalterung entfernt einen 20x20x10 mm starken Holzklotz an der Grundplatte der Lochkamera fest. In den Holzklotz bohrt man dann ein Loch mit 10 mm Durchmesser. Dieses Loch dient später zur Aufnahme der Filmspindel.
  • Die Filmspindel wird aus einer 10 mm starken Holzstange hergestellt. Dazu wird in die Holzstange in Höhe der Filmhalterung ein Schlitz gefräßt, so dass das Filmende eingespannt werden kann.
  • Nun wird der Deckel für die Lochkamera gefertigt. Dieser hat die selben Maße wie die Grundplatte. Im Bereich der Filmspindel wird wieder ein Loch mit 10 mm Durchmesser gebohrt, so dass man die Filmspindel exakt durchführen kann. Der Deckel wird an der Innenseite mit Filz bezogen. Den Filz klebt man dazu flächig auf. Der Filz gewährleistet, dass das Kameragehäuse lichtundurchlässig ist. Im Bereich der Filmspindel wird der Filz mehrlagig aufgeklebt, so dass die Öffnung für die Filmspindel ebenfalls absolut lichtundurchlässig wird. Das gesamte Gehäuse der Lochkamera wird innen mit schwarzer Plakatfarbe gestrichen, damit es nicht zu Lichtreflexionen kommen kann.
  • Jetzt kann man den Deckel auf das Gehäuse der Lochkamera mit Schrauben festschrauben. Die Schrauben werden dazu mittig in die Verstärkungsleisten am Kameragehäuse hineingedreht.

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  • Zum Schluss wird die Verschlussmechanismus für die Kamerablende gebaut. Der Blendenverschluss besteht aus einem Hebel, der am Kameragehäuse drehbar festgeschraubt wird. Der Hebel wird vor dem Festschrauben auf der Rückseite mit Filz bezogen. Damit sich der Hebel beim Betätigen nicht verziehen kann wird eine Führung aus Holz entsprechend dem Bauplan unten gefertigt und am Gehäuse befestigt. Die Lochkamera ist nun fertig. Zum Fotografieren braucht man nur das Kameragehäuse aufschrauben und den Film einlegen.
Lochkamera selber bauen: Aufsicht
Lochkamera selber bauen: Aufsicht

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Fazit: Der Bau einer Lochkamera ist relativ einfach. Wer eine Lochkamera selber bauen will, sollte allerdings darauf achten, dass alle Arbeiten sorgfältig ausgeführt werden, damit das Kameragehäuse absolut lichtundurchlässig ist. Sowohl das Einlegen, als auch das Herausnehmen des Films darf nur in einer Dunkelkammer durchgeführt werden, damit der Film nicht belichtet wird.